Dank der mutigen Bereitschaft eines Klienten
habe ich hier die Gelegenheit, ein Life-Tagebuch einer laufenden Therapie
zu veröffentlichen. Es handelt sich um einen 45-jährigen Mann aus
Norddeutschland, der mich wegen Angst- und Depressionssymptomen aufsucht
und die Behandlung selbst bezahlt.
Voraussichtlich wird Herr X nach
jeder Therapiesitzung (in zwei- bis dreiwöchigen Abständen) an dieser
Stelle einen Text über seine Erfahrungen mit der Behandlung
veröffentlichen. Wir haben vereinbart, dass dies besonders auch dann der
Fall sein soll, wenn sich Schwierigkeiten im Behandlungsverlauf ergeben.
Sofern es meine Zeit gestattet, werde ich
an passenden Punkten über einen
roten Link
(bitte die entsprechend markierten
Tagebucheintragungen anklicken!!) einen kleinen Kommentar
verfassen (Beginn: 5. Sitzung). Mit diesem Experiment wollen wir Unentschlossenen, die sich von
Inhalten und Vorgehensweisen einer Psychotherapie noch keine Vorstellung
machen können, einen ersten Einblick in diese Behandlungsform eröffnen.
Auch können wir uns vorstellen, dass dieser Ansatz auch die
Therapieforschung befruchten kann. Dabei ist es uns wichtig, von Anfang an hervorzuheben, dass wir nicht nur
rein tiefenpsychologisch oder rein verhaltenstherapeutisch orientierte
Methoden nutzen werden. Da wir nicht an die Richtlinien von Krankenkassen
und Versicherungen gebunden sind, können wir aus allen Verfahren
hilfreiche Ansätze verwenden und kombinieren. Dies gilt mittlerweile auch
schon als "Standard", obwohl es sicherlich noch lange
brauchen wird - gerade in Deutschland -, bis er in Verwaltungsrichtlinien
Eingang finden wird.
Herr X und ich sind uns bewusst, dass
dieses Experiment auch den Therapieverlauf beeinflussen wird -
wie wir hoffen, zum Besten des Klienten.
Vorbemerkung von Herrn
X
Zur Orientierung: Zwischen 1. und 10. Sitzung liegen 6 Monate.
(Man beschreibt dies als "niederfrequente" Therapie)
Rückblick: Am 10. November 2004 machte SWR2 um 10
Uhr 05 in einer Sendung zum Thema Scham das "Online-Therapietagebuch" zum
Schwerpunkt (Weitere Themen der Sendereihe waren Neid (3.11.), Ärger
(17.11.), Angst (24.11.) und Freude (01.12.)
Zum Manuskript der Sendung (mit freundlicher Genehmigung der Autorin:
Susanne Poelchau)
Mittlerweile (18. März 2005) wurden Aspekte der "Online-Therapie" auf
einem wissenschaftlichen Kongress in Form eines Posters veröffentlicht,
den Sie hier als
pdf-Datei abrufen können.
Auch das Deutschlandradio hat in einer Sendung über Scham am 26.04.2008
Auszüge des Online-Tagebuchs integriert:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/langenacht/775199/
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