Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Life-Therapie-Tagebuch:

E-Mail von Herrn X -
ein Jahr nach Ende der Therapie

Gestern habe ich an Sie gedacht und mir überlegt, dass ich Ihnen zum Jahresende eine Nachricht schreiben möchte.

Ich hoffe, dass es Ihnen und Ihrer Familie gut geht. Wenn ich ab und zu noch einmal auf Ihre Webseite schaue, sehe ich, dass sie entgegen Ihrer Vorsätze immer noch sehr aktiv sind. :-)) Ich besuche die Seite gerne und habe immer noch das ein oder andere für mich herausziehen können. Ich habe aber auch gemerkt, dass es mir am besten geht, wenn ich einfach lebe, ohne mir um mich, um meine kleinen oder auch großen Macken zu viele Gedanken zu machen.

Ich arbeite aber immer noch weiter an mir, indem ich ... -naja, eine negative Haltung grundlegend ablehne. Auch wenn etwas schief läuft, wirft es mich nicht aus der Bahn, ich weigere mich einfach, den Weg der negativen Gedankenkreisläufe zu gehen.
Es geht mir ganz gut und das, obwohl meine Lebensumstände, bedingt durch Schwierigkeiten im Privaten, nicht immer einfach sind. Auf jeden Fall habe ich mich sehr gut aus der Krise befreien können, über die ich mit Ihnen in der einzelnen Sitzung Anfang des Jahres gesprochen habe.

Es hat sich in den letzten Monaten gezeigt, dass eine wichtige Erkenntnis aus der Therapie für mich ist, die noch auftretenden irrationalen Reaktionen meines Geistes und meines Körpers zu akzeptieren. Es gelingt mir, solche nicht als Abstieg in eine ausweglose Zukunft zu sehen, sondern ich lebe damit, als wenn ich mit 6 Zehen auf die Welt gekommen wäre.

Ich habe seit ganz langer Zeit überhaupt keine depressiven Zustände mehr, das ist sehr wichtig und die Lebensqualität ist dadurch viel besser geworden. Die Therapie wirkt nach so langer Zeit auf jeden Fall noch nach, Sie sind in meinen Gedanken noch sehr präsent. Und wie ich sehe, geht es auch anderen Patienten so, so dass ich nur sagen kann: zum Glück gibt es Dr. Mück.

Ich danke nochmals für Ihre Nachricht und wünsche Ihnen jetzt schon einmal ein schönes Weihnachtsfest. Viele Grüße

In einer separat erstellten rückblickenden Bewertung der Therapie schreibt Herr X:

Am meisten hat mir in der Therapie geholfen:

- Ich kann meine psychischen Probleme, die immer mal wieder auftauchen, besser akzeptieren. Ich lasse mich nicht mehr so nachhaltig davon beeinträchtigen, sondern kann sehr schnell wieder eine positive Haltung einnehmen.

- Der kognitive Ansatz ist sehr bedeutend für mich. Es gelingt mir, durch die

Betrachtung der negativen Gedanken und die Umwandlung in positive und realistische Gedanken, ein anderes Gefühl in mir zu erzeugen.

- Ich habe erst in den letzten Wochen oft gedacht, dass ich im Laufe der Jahre, in denen mir diese Werkzeuge nicht zur Verfügung gestanden haben, sehr viele negative Erfahrungen gemacht habe. Ich weiß, dass viele negative Verhaltensweisen oder Situationen, in denen ich mich jetzt ohne besonderen Grund unwohl fühle, darauf zurückzuführen sind. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich wirklich ziemlich viel Mist mitgemacht. Ich kann diese Gefühle in den Situationen zwar meist nicht abstellen, weil sie tief in mir verankert sind, aber die Erkenntnis, woraus sie resultieren, hilft mir.

- Ich habe die Einstellung gewonnen, das Leben so leicht wie möglich zu nehmen. Ich versuche, unnötigen Ärger zu vermeiden oder gar nicht aufkommen zu lassen. Ich versuche, jeden Tag so leicht und so angenehm wie möglich für mich zu gestalten. Das Leben ist so vergänglich und an jede Sorge und jeder Belastung, die ich heute habe, kann ich meistens schon bald sehr gelassen zurückdenken. Denn die Erkenntnis, dass die Sorge überflüssig war, hilft dann nicht mehr, die verlorene Zeit wieder wett zu machen. Diese Gedanken mache ich mir besser vorher.

-Sätze, die mir immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden sind z.B. „Das Leben ist eine Störung nach der anderen.“ Es ist müßig, darauf zu warten, dass ein Zustand eintritt, in dem keine besonderen Belastungen stattfinden. Es ist besser, sich mit diesen Belastungen zu arrangieren, als sie als besonderes Übel anzusehen. „Jeder hat seinen Riss woanders“, „ Zuerst kommen immer die Emotionen“ und ganz wichtig: „Was man beobachtet, das wächst“ waren sehr wirksame Leitsätze.

Und natürlich denke ich immer noch häufig an die Kasperl-Figuren. Was ich eigentlich gar nicht mehr brauche, ist das STOP-Schild, das scheint schon ganz automatisch zu funktionieren....

Aus heutiger Sicht hätte ich in meiner Therapie zusätzlich Folgendes gemacht, gefragt oder angeregt, wenn ich selbst der Therapeut gewesen wäre:

- Ich habe mich manchmal gefragt, ob wegen meiner sozialen Phobien eine oder mehrere Gruppensitzungen sinnvoll gewesen wären. Ich habe auf Ihrer Site gelesen, dass Sie solche Sitzungen durchgeführt haben, in denen sich mehrere Patienten mit ähnlichen Problemen getroffen haben. Es wäre mir sicherlich sehr schwer gefallen, ich kann mir aber vorstellen, dass ich positive Erfahrungen hätte machen können. Denn gerade diese Schamgefühle und die daraus resultierende Scheu vor Menschen sind besonders stark ausgeprägt. Es ist auch immer noch die Sache, die mich vor die meisten Probleme stellt und für die ich noch nicht das richtige Rezept gefunden habe.

- Vielleicht hätten Sie mir noch etwas mehr die Pistole auf die Brust setzen und mir gezieltere Aufgaben geben müssen, wenn es um das Schamtraining oder um anderweitiges Überwinden von Grenzen ging. Ich war natürlich froh, dass ich selbst dafür sorgen konnte, aber weil das Training sehr viel Überwindung kostete, geriet es leider auch zu schnell in Vergessenheit.