Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Life-Therapie-Tagebuch:

11. Sitzung
(Bitte klicken Sie zum Lesen des Kommentars
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Durch die relativ lange Zeit, die zwischen den Sitzungen liegt, ergeben sich immer viele Veränderungen in meinen Lebensbedingungen und dadurch auch in meinen Befindlichkeiten.

Es ist nicht leicht für mich, mir alle Gedanken und Erfahrungen zu bewahren, um sie in den folgenden Sitzungen anzubringen. Viele Dinge kommen und gehen auch, ohne dass ich sie groß registriere. Manchmal kommen mir Gedanken, von denen ich glaube, dass sie mich um eine Erkenntnis reicher machen. Ich nehme das gerne an, ohne dass ich das Gefühl habe, alles sofort mit Dr. Mück teilen zu müssen. Denn ich habe in den Therapiesitzungen zum einen gelernt, dass ich in erster Linie selber für mein Wohlbefinden und für mein Weiterkommen sorgen kann und außerdem dass sich viele dynamische Prozesse abspielen, die ich einfach zulassen und als gegeben hinnehmen kann.

Vor der Sitzung hatte ich vielleicht deshalb auch nicht unbedingt einen wichtigen Ansatz, den ich zur Sprache bringen wollte, sondern ich habe mich, wie zuletzt eigentlich immer, einfach darauf eingelassen. Ich habe Dr. Mück davon erzählt, dass in meinem Alltag viele Dinge passiert sind, dass es mir dabei zeitweise gut ging und auch dass es mir nicht so gut ging. Ich habe Dr. Mück das so beschrieben, habe aber auch hinzugefügt, dass ich nicht besonders darauf eingehen möchte, da sich die Dinge immer wiederholen und das meiste auch nicht aufzuhalten ist. Außerdem glaube ich, dass ich inzwischen sehr viele praktische Helferlein in meinem Kopf habe, die es mir ermöglichen, mit den meisten Dingen gut allein klarzukommen.

Ich habe Dr. Mück auch von meinen Fortschritten berichtet, die ich inzwischen bei mir festgestellt hatte. So war ein wichtiges Therapieziel von mir, dass ich mich bei Treffen mit Familie und Freunden wieder wohl fühlen kann, dass mir die Begegnungen Spaß machen und dass ich Lust darauf habe, mich zu treffen. Zuletzt habe ich mich nämlich bei solchen Anlässen meistens mit mir und meinen Gefühlen beschäftigt, war oft gar nicht richtig da und habe mich so unwohl gefühlt, dass ich am liebsten schon bald wieder gefahren wäre. Ich habe jetzt einige solcher Treffen erlebt, bei denen ich mich sehr wohl gefühlt habe, die ich richtig genießen konnte und von denen ich mit einem sehr guten Gefühl nach Hause gefahren bin.

Ich habe in der Zeit zwischen den Sitzungen auch wieder erfahren, dass es mir oft geholfen hat, mir meine inneren Stimmen vor Augen zu führen, sollte sich ein negativer Gedanke eingeschlichen haben. Manchmal war es so, dass ich gar nicht daran dachte, mir die Stimmen vor Augen zu führen und dass sich die negativen Gedanken weiterentwickelt haben, wenn ich nicht aufgepasst habe. Es funktioniert noch nicht automatisch bei mir, aber wenn ich daran denke, steht mir ein sehr nützliches und wirkungsvolles Werkzeug zur Verfügung. Ich sehe dabei oft die Kasperl-Figuren von Dr. Mück, wobei ich dann in Gedanken meine mir eigene, positive Stimme sich richtig aufblasen und aufplustern lasse.

In einem Kommentar zur letzten Sitzung beschrieb Dr. Mück die Wirkungsweise der Änderungen von Verhaltensmustern und Denkweisen mit einer Kugel, die den Berg hinauf und immer wieder ins Tal zurückrollt. Jedes Mal erfordert es neue Anstrengung, die Kugel wieder den Berg hinaufzubefördern. Aber wenn die Kugel einmal den Gipfel überschritten hat, läuft sie von selbst, das Denkmuster ist praktisch eingefahren, ich brauche mich nicht mehr anzustrengen und die negativen Gedanken und Einwirkungen sind nicht mehr vorhanden.

Ich habe diese Wirkung oft erlebt, wenn ich mich in Zeiten, in denen es mir nicht gut ging, sehr angestrengt habe, meine Gedanken und Einstellungen zu überprüfen und mich auch mit massiver Kraft gegen die negative Stimmung gestemmt habe. Es gelang mir meistens, mich selbst über den Berg zu bringen. Es war tatsächlich so, dass sich meine Stimmung vollkommen gedreht hat, sich meine Sorgen wie in Nichts aufgelöst haben und ich wirklich keinen Gedanken mehr daran verschwendet habe.

Ich denke dabei auch sehr häufig an ein Zitat, das mir meine Eltern einmal mit auf den Weg gegeben haben. „Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, dann ist das der Glaube an die eigene Kraft."

In der Sitzung hat Dr. Mück mich sehr gelobt. Er hatte am gleichen Tag ein Radiointerview gegeben, das sich sehr auf mein Online-Tagebuch bezog. Ich glaube, die Redakteurin konnte nicht richtig nachvollziehen, dass ich trotz meines inzwischen erworbenen Wissens und meiner Fähigkeiten überhaupt solche Probleme haben kann. Naja, so richtig verstehen kann ich das ja auch nicht. Ich habe mich jedenfalls sehr darüber gefreut, dass mein Tagebuch den Stoff für eine Radiosendung bieten kann.

Dr. Mück bot mir in der Therapiesitzung ein weiteres Werkzeug an. Er sprach davon, dass ich mein Leben variationsreicher gestalten könnte, um mich mit dem Erfahrungsrepertoire auch unter neuen, ungewohnten Bedingungen wohl zu fühlen. Ich soll neue Dinge ausprobieren, eingetretene Pfade verlassen und auch Grenzen überwinden. Ich habe Dr. Mück gesagt, dass ich glaube, dass ich über viele Fähigkeiten verfüge, mein Leben zu bewältigen, dass mich leider aber meine sehr schwer zu kontrollierenden Emotionen davon abhalten, das Leben leichter zu nehmen. Dr. Mück stimmte mir zu, riet mir aber trotzdem, neue Dinge auszuprobieren.

In der Sitzung kam Dr. Mück nochmals auf den wesentlichen Punkt zu sprechen, der eine ganz entscheidende Bedeutung für mich haben könnte. Eigentlich bin mich mir sogar sicher, dass das der ganz entscheidende Punkt ist: Ich nehme mich einfach nicht so an, wie ich bin.

Ich versuche zu glänzen, gut dazustehen, nett und bequem für andere zu sein. Dabei fühle ich mich oft unwohl, wenn ich glaube, nicht viel Kraft und Ausstrahlung zu haben oder wenn sich andere über mich ärgern oder lustig machen könnten. Ich weiß, dass ich in dieser Beziehung noch lange nicht am Ziel bin und dass ich auch nach Ende der Therapie daran arbeiten muss und werde. Ein wichtiger Schritt für das Bewusstsein in dieser Richtung ist auf jeden Fall getan.

Zu Sitzung 12