Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Erfahrungsbericht:
"Beginn einer internetgestützten Verhaltenstherapie bei Sozialphobie"


Bericht einer 25-jährigen Patientin über die erste Behandlungswoche

Meine Angst fing zu Beginn meines Studiums an. Ich saß in der Mitte eines vollen Hörsaals und bekam plötzlich Panik, dass ich mich irgendwie blamieren könnte. Rational konnte ich mir meine Angst gar nicht erklären, aber ich bin aus der Vorlesung gestürzt und habe mich für den Rest meines Studiums immer an den Rand gesetzt. Rückwirkend betrachtet schon mein erster Fehler: ich habe die mir Angst machende Situation nach der ersten Panikattacke vermieden.

Ich fing an, mich in immer mehr sozialen Situationen extrem unwohl zu fühlen oder gar regelrechte Angst zu verspüren. Präsentationen während des Studiums wurden zur Qual. Paradoxerweise wurde ich für meine Vorträge jedes Mal gelobt, aber bei mir kam das gar nicht an. Schon Wochen vor einer Präsentation konnte ich nicht mehr schlafen und habe mir überlegt, wie ich die Situation doch noch vermeiden kann. Es war wohl die klassische Angst vor der Angst.

Vor etwa zweieinhalb Jahren stand ich an einer Kasse und war gerade dabei, zu bezahlen. Plötzlich bekam ich totale Panik, die sich körperlich durch extremes Zittern äußerte. Ich konnte kaum unterschreiben und wollte nur noch weg. Mir war mein Zittern sehr peinlich und ab da wurden auch Situationen, in denen ich vor anderen (Unter)schreiben musste zur Qual, so dass ich nun auch diese Situationen gemieden habe. Wieder ein großer Fehler, denn nun fing ich grundsätzlich in Angstsituationen an zu zittern. Zusätzlich bekam ich auch starke Angst vor dem Fliegen bzw. vor Höhen insgesamt. Erst durch mein konsequentes vermeiden habe ich meiner Angst die Möglichkeit gegeben, sich so stark auszubreiten.

Mir war klar, dass das so nicht weitergehen kann. Ich war immer ein fröhlicher und erfolgreicher Mensch und ich wollte mein Leben zurück. Ich wollte nicht mehr aus Angst auf etwas verzichten. Aber ich wusste nicht, was überhaupt mit mir los ist. Meine Angst erschien mir ja selbst total irrational, aber ich dachte fälschlicherweise, ich kann es einfach nicht kontrollieren und wusste auch nicht, wie ich mir selbst helfen kann. Zufällig entdeckte ich im Internet das Stichwort „Soziale Phobie“ und dachte: das habe ich! Mein Verhalten entsprach genau der beschriebenen Symptomatik. Das war fast eine Erleichterung. Und mir war auch klar, dass ich jetzt wirklich selber Schuld bin, wenn ich nicht sofort den Mut aufbringe, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ebenfalls über das Internet entdeckte ich zufällig die Homepage von Herrn Dr. Mück. Ich war direkt begeistert, denn die umfangreichen Informationen auf der Seite waren für mich ein Indiz für einen sehr engagierten Psychotherapeuten. Ich schilderte in einer E-Mail kurz mein Problem. Nach etwa einer Stunde hatte ich bereits seine Antwort mit der Bitte, den „Lebensfragebogen“ auszufüllen und ihm zuzusenden. Ich fühlte mich richtig gut und war stolz auf mich, den Mut aufgebracht zu haben, diesen Weg zu gehen.

Den Lebensfragebogen füllte ich direkt am nächsten Tag aus. Viele Dinge, die mich belastet haben, habe ich dabei zum ersten Mal schwarz auf weiß vor mir gesehen und mir wurden Zusammenhänge klar, die ich vorher noch gar nicht erkannt hatte. Nach dem Erhalt meines Fragebogens schrieb mir Herr Dr. Mück direkt eine E-Mail und bat mir einen Termin am nächsten Tag an. Ich war unendlich erleichtert und sah zum ersten Mal seit langer Zeit ein Licht am Ende des Tunnels. Aufgrund des mehrfachen E-Mail-Kontaktes bereits vor der ersten Sitzung hatte ich schon eine Art Vertrauensbasis zu Herrn Dr. Mück aufgebaut. Und es hat mich beeindruckt, wie schnell er immer geantwortet hat. Ich kannte ihn zwar noch nicht persönlich, fühlte mich aber im Hinblick auf mein Problem bereits sehr ernst genommen. Vier Tage nach meiner Kontaktaufnahme hatte ich meine erste Sitzung. Und erstaunlicherweise waren Anspannung und Nervosität (die mich bis dato so lange begleitet hatten) sehr schnell verflogen. Ich konnte mich öffnen und habe mich wohl gefühlt. Ich hatte nicht das Gefühl, mit einem „fremden“ Menschen zu sprechen. Herr Dr. Mück erklärte mir u.a., dass ich noch über eine mangelnde Fähigkeit zur Selbstregulation verfüge, aber das würden wir jetzt üben. Plötzlich erschien mir meine bis dahin völlig unlogische Angst irgendwie medizinischer und nicht mehr so irrational. Ihm fiel mein schnelles Sprechen auf und er empfahl mir, grundsätzlich langsamer zu sprechen, schon um mich selbst zu beruhigen. Zusätzlich sollte ich mindestens drei Mal die Woche Ausdauertraining machen, um meine Stimmung zu heben und Stress abzubauen. Mein Problem mit dem Unterschreiben ging er in zweierlei Hinsicht direkt an. Zum einen musste ich vor ihm unterschreiben und vor seiner Frau. Darüber hinaus sagte er mir, ich sollte noch heute mit Kreditkarte etwas bezahlen und unterschreiben. Ich solle ihm bitte eine Mail am Abend senden, dass ich diese Aufgabe erledigt habe. Mein erster Gedanke war: das mache ich auf gar keinen Fall. Niemals. Zur Erinnerung: ich hatte diese Situation bereits seit zwei Jahren vermieden. Doch im Laufe des Tages wurde der Gedanke, Herrn Dr. Mück am Abend keine Erfolgsmeldung senden zu können noch schrecklicher, als der Gedanke, unterschreiben zu müssen. Ich dachte mir, wenn ich das jetzt nicht mache, dann kann ich mir die Therapie auch schenken. Also habe ich meine ganze Kraft zusammengenommen und mir gesagt: ich muss das jetzt machen! An der Tankstelle angekommen dachte ich, ich würde vor lauter Angst in Ohnmacht fallen. Aber ich dachte auch immer wieder an die „Erfolgsmail“, die ich unbedingt versenden wollte. Und so konnte ich mich überwinden. Hätte Herr Dr. Mück mich nicht durch die Erwartung einer E-Mail „unter Druck“ gesetzt, hätte ich mich garantiert nicht an diesem Tag mit dieser Situation konfrontiert. Ich hätte mich davor gedrückt. So war ich überglücklich über mein „Erfolgserlebnis“.

Herr Dr. Mück reagierte prompt auf meine Mail mit dem Vorschlag, meine Therapie als regulären Job zu betrachten, dem ich jeden Tag eine feste Anzahl von Stunden widme. Die Idee fand ich klasse, also schlug Herr. Dr. Mück vor, ich solle mir für jeden Tag eine Mindestzahl von konkreten Bewältigungsaufgaben notieren, ihm diesen Wochenarbeitsplan plan zuzusenden und ihm jeden Abend per E-Mail eine Vollzugsmeldung zu schicken.

Meinen Wochenarbeitsplan habe ich dabei so aufgebaut, dass die Bewältigungsaufgaben von Tag zu Tag etwas schwieriger wurden. So habe ich mich in der Woche bis zu unserer zweiten Sitzung jeden Tag mit etlichen Situationen konfrontiert, die ich lange vermieden habe. Und es war am Anfang schrecklich. Mein Tag bestand daraus, permanent Dinge zu tun, vor denen ich Angst hatte. Aber ich konnte mich immer wieder überwinden, weil ich ja den Druck hatte, Herrn Dr. Mück am Abend eine Vollzugsmail senden zu müssen. Auf jede Mail reagierte Herr Dr. Mück, lobte mich und sagte mir aber auch, wenn er mit etwas nicht ganz zufrieden war. Das hat mich unglaublich motiviert. Und das Erstaunliche war: meine Angst wurde mit jedem Mal weniger. Gleichzeitig habe ich fast jeden Tag mindestens 50 Minuten Ausdauersport gemacht. Das hat meine Stimmung unglaublich verbessert und mich insgesamt deutlich ruhiger und weniger nervös gemacht.

So kam ich zu meiner zweiten Sitzung in gewisser Weise schon als ein neuer Mensch. Ich hatte mich eine Woche lang intensiv mit meiner Angst konfrontiert. Natürlich ist sie nach einer Woche noch nicht verschwunden. Ich werde noch viel Üben müssen. Aber das Schöne ist, dass ich mich langsam wieder auf mich selbst verlassen kann und Herr Dr. Mück mir eben klarmachen konnte, dass ich meiner Angst nicht „ausgeliefert“ bin. Ich kann etwas dagegen indem ich mich ihr jeden Tag konsequent stelle.

Mein größtes Glück war es jedoch, an einen Therapeuten zu gelangen, der von internetgestützter Psychotherapie überzeugt ist. Ohne die täglichen E-Mails wäre ich niemals so schnell so weit gekommen.

In der nächsten Sitzung packen wir meine Höhenangst an, indem wir gemeinsam mit der Gondel über den Rhein fahren. Ich finde den Gedanken daran schrecklich, aber vor einer Woche fand ich auch den Gedanken, etwas vor anderen Menschen unterschreiben zu müssen schrecklich und habe gesehen, dass sich das ändert, wenn ich mich nur oft genug mit der Situation konfrontiere.

Zur Fortsetzung (zweite Woche)