Bericht einer 25-jährigen Patientin über die sechste Behandlungswoche
Vor meiner ersten
Therapiesitzung hatte mir Herr Dr. Mück zwei Tests zugesendet, mit der
Bitte, diese auszufüllen und ihm noch vor dem ersten Gespräch
zurückzusenden. Dabei handelte es sich zum einen um einen Angst-Test,
zum anderen um einen Depressions-Test. Bei dem ersten Test erzielte ich
damals eine Gesamtpunktzahl von 71 (ab einem Wert von 20 liegt eine
behandlungsbedürftige Angsterkrankung vor) und bei dem zweiten Test
erzielte ich eine Gesamtpunktzahl von 77 (ab 57 Punkten liegt eine
behandlungsbedürftige Depression vor). In der jetzt durchgeführten
Einzelsitzung bat mich Herr Dr. Mück, diese beiden Tests erneut
auszufüllen. Beim Angst-Test erzielte ich diesmal nur noch eine
Gesamtpunktzahl von 42 und bei dem Depressions-Test nur noch 55 Punkte!
Ich spüre ja selber, dass ich mich von Tag zu Tag besser fühle und so
hat mich (und Herrn Dr. Mück) dieses Ergebnis sehr gefreut! Und das
Allerschönste für mich ist, dass ich mein Wohlbefinden durch meinen
Willen und ganz ohne Medikamente verbessern konnte! Ich führe das nicht
zuletzt auf den Sport zurück und kann jedem nur sehr dazu raten, sich
regelmäßig (!) körperlich zu betätigen. Mich macht das viel
ausgeglichener, ruhiger und fördert auch mein Selbstbewusstsein. Zudem
bin ich immer wieder aufs Neue stolz, den „inneren Schweinehund“
überwunden zu haben.
Vor der ersten
Therapiesitzung war ich noch unendlich nervös und mir war auf der Hinfahrt
fast schon schlecht. Mittlerweile freue ich mich auf die Sitzungen, denn jedes
Mal erweitern die Gespräche mit Herrn Dr. Mück meinen Horizont und helfen mir
sehr, mich selbst wieder zu verstehen. So verglich Herr Dr. Mück u. a. das
Nervensystem mit Spuren im Schnee: Je öfter eine Spur genommen wird, umso
breiter wird sie. Ich fand dieses Bildnis sehr motivierend und bemühe mich
jetzt noch bewusster, die schönen, positiven Spuren zu nehmen - in der
Hoffnung, dass diese Wege immer breiter werden! Auch sagte mir Herr Dr. Mück,
dass es immer wieder (auch in vielen Jahren) einen „Rückfall“ geben kann, doch
habe ich ja jetzt die „Lösungen“ parat und kann entsprechend
verantwortungsvoll damit umgehen.
Am nächsten Tag stand wieder
eine Gruppensitzung an und ich finde diese immer besser. Meine bislang
wichtigste Erkenntnis ist, wie schön es sein kann, sich mit seinen ganzen
Facetten (Stärken UND Schwächen) zu zeigen. Ich lerne durch die
Gruppensitzungen immer mehr, meine vermeintlichen Schwächen für den Moment als
Teil meiner Persönlichkeit zu akzeptieren und dass primär nur ich diese
überhaupt als Schwächen empfinde - die anderen Teilnehmer mögen mich so, wie
ich bin (und ich sie übrigens auch!). Ich bin halt eben noch etwas aufgedreht,
ängstlich und zuweilen noch sehr nervös. Wer sagt eigentlich, dass das schlimm
oder peinlich ist? Ich will einen Weg finden, diese „Schwäche“ als Stärke zu
sehen. Durch meine eigene Reaktion auf die Erzählungen der Teilnehmer wird mir
auch deutlich, dass wir Menschen sehr wohlwollend und auch mitfühlend
zueinander eingestellt sind. Wenn die Anderen über Ihre Probleme sprechen,
dann empfinde ich große Bewunderung. Ich finde es stark, wenn jemand „seine“
Schwäche zeigen kann.
Mein Vortrag ist auch sehr
gut verlaufen. Ich war zwar im Vorfeld noch sehr (!) nervös, doch das würde
ich fast als „normales“ Lampenfieber bezeichnen. Im Grunde genommen geht es
darum, ein Anliegen zu finden, dass die noch vorhandene Angst übertrifft. Mein
Anliegen ist es, „frei“ zu sein.
Manchmal werde ich ganz
nachdenklich. Der Mensch, der vor ein paar Wochen zur ersten Sitzung kam - der
ist mir so fremd geworden. Dank der Therapie entwickelt sich mein Leben gerade
in so eine schöne und positive Richtung. Und zuweilen kann ich das gar nicht
glauben - oft fahre ich dann noch schnell zur Drogerie/ Tankstelle, etc. und
kaufe irgendeinen „Schwachsinn“, nur um zu Unterschreiben. Ich will mir damit
vor Augen führen, dass ich nicht träume.
Zur
7-11. Woche. |