Ich habe eine Therapie angefangen, weil mich mein ganz normales Leben
belastet hat. Weil ich alles anstrengend fand, mich über nichts freuen
konnte, insbesondere nicht über meine Erfolge und ich sofort zu neuen
Herausforderungen gehetzt bin. Ich hatte eine ständige innere Unruhe, die
es mir unmöglich gemacht hat, mich zu entspannen. Meine Unzufriedenheit
stammte aus dem Gefühl, dass ich nicht so war, wie ich sein wollte und wie
ich dachte, dass andere mich haben wollen. Ich war ein Perfektionist und
hatte große Schwierigkeiten etwas zu tun, wovon ich dachte, andere
entziehen ihre Zustimmung.
In den letzten 2,5 Jahren habe ich
schrittweise gelernt ein „ich-igeres“ Ich zu entwickeln, Theorien und
Techniken kennen gelernt, die mir geholfen haben und helfen, mich zu einem
authentischeren Menschen zu entwickeln und den Mut gefunden, immer besser
Entscheidungen zu treffen, die sich unabhängig von der Zustimmung anderer
richtig für mich anfühlen. Ich habe angefangen zu erkennen, dass ich auf
mich selbst den größtmöglichen Einfluss habe und meine Welt gestalten
kann, indem ich meine Gedanken und Taten umforme. Hierzu sind die
Affirmationen ein wichtiges Mittel, welches mir besonders am Anfang der
Therapie und während schwerer Phasen besonders hilft. Im Umgang mit
schmerzhaften Situationen versuche ich, zwischen dem direkten Leid des
Auslösers zu unterscheiden und dem Kummer, der entsteht, weil ich selbst
die Situation nicht loslassen kann. Deshalb ist insbesondere die
Bewusstwerdung meiner inneren Zustände, deren Benennung und das
Auseinandersetzen mit den damit verbundenen Gefühlen etwas, was mir jeden
Tag hilft, wahrzunehmen, was gerade mit mir passiert und dagegen zu
steuern, wenn ich wieder in eine ungesunde Richtung drifte. Ich habe
erkannt, dass die Angst vor einem zukünftigen Ereignis meist schlimmer
ist, als das Ereignis an sich und schaffe es immer besser offen auf
Situationen zuzugehen. Wo ich früher im Vorhinein möglichst viel planen
und somit kontrollieren wollte, kann ich es nun immer besser Dinge
entspannter auf mich zukommen zu lassen. Ich bin meinem inneren Kritiker
gegenüber aufmerksamer geworden und versuche rechtzeitig zu verhindern,
wenn er mir keine konstruktiven Ratschläge gibt. Fast mit am Wichtigsten
für mich war zu realisieren, dass ich etwas tun MUSS und KANN, um Dinge zu
verändern, also aktiv zu werden an erster Stelle jeder Weiterentwicklung
steht.
Ich habe gelernt auf viele meiner
Eigenschaften stolz zu sein, hierzu hat die
Erstellung der Power Point Folien und auch die
Freundschaftsgutachten sicherlich einen großen Beitrag geleistet.
Die Biografie über meine Mutter hat unser
Verhältnis deutlich verbessert und auch wenn ich es immer noch nicht
länger als 5 Tage mit ihr aushalte, dazu beigetragen, dass ich mit mehr
Geduld und frei von Schuldgefühlen mit ihr umgehen kann.
Der sicherlich schwierigste und
einschneidenste Schritt war die Auflösung meiner Ehe. Dieser Weggang hat
sehr große Schuldgefühle in mir ausgelöst, aber ich weiß trotzdem, dass es
der richtige Schritt war, zu dem ich ohne die Weiterentwicklung in der
Therapie nicht den Mut gehabt hätte. Ich bin froh und stolz darauf, dass
ich
meinen Mann immer mit Respekt und Achtung behandelt habe und erkenne
seine großartigen, positiven Eigenschaften an. Ich weiß, dass er ein
toller Mensch ist und der beste Mann, der mir bisher in meinem Leben
begegnet ist. Unter diesem Aspekt leider, hat die Weiterentwicklung zu
meiner jetzigen Persönlichkeit dazu geführt, dass wir nicht mehr
zueinander gepasst haben.
Bei Herrn Mücks Therapieform handelt es sich
meiner Meinung nach um eine
umfassende
Art von Psychotherapie. Damit meine ich, dass es sich weder um eine
reine Psychoanalyse handelte, in welcher der Fokus hauptsächlich („nur“)
auf die Vergangenheit gelegt wird, bzw. nur um eine reine
Verhaltenstherapie, bei der die Ursachen der Leiden (die meist in der
Kindheit liegen) außer Acht gelassen werden, dafür aber konkrete Anleitung
zur Änderung des Verhaltens gegeben werden. Herr Mück hat den
Therapieansatz jeweils dem Moment angepasst und versucht, allen meine
Fragen/Problemen und Erwartungen jeweils situationsgerecht zu begegnen.
Zudem haben mir am meisten die Konzepte und
Methoden geholfen, die ich später als
Buddhistische Form der
Psychotherapie kennengelernt habe. Hierdurch hat sich eine (noch
anhaltende) Wandlung in meinem Leben vollzogen, für die ich
außerordentlich dankbar bin.
Ich fühle mich heute immer mehr als die
Persönlichkeit, die ich zwar schon immer gewesen bin, die aber unter
meinen eigenen Ängsten, Vorstellungen von mir und anderen und meiner
eigenen und der Erwartung anderer begraben war. Ich lebe meinem Leben nun
immer mehr so wie es ist, als dem hinterher zu hetzen, wie ich es haben
will oder mir vorstelle. Es ist nicht perfekt, es ist nicht schmerzlos, es
läuft nicht immer so wie ich es mir vorstelle und ich habe immer noch mit
Problemen zu kämpfen. Ich habe nun jedoch erkannt und erkenne immer mehr,
dass sich alles immer weiterentwickelt und ich mit und trotz der
Veränderungen Zufriedenheit empfinden kann. Dass ich in der Lage bin,
selbst schwierige Situationen zu meistern und daraus zu lernen. Und
zuversichtlich und mit Hoffnung ständig aufs neue den nächsten Schritt in
mein restliches Leben zu tun.
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