Dieses Blatt lädt Sie ein, sich einmal in die Rolle eines Therapeuten oder
Coaches zu versetzen und aus dessen Sicht Ihre aktuelle Situation bzw.
Ihre bisherige Entwicklung zu analysieren. Vielleicht denken Sie jetzt:
„Aha, mit diesem Vorschlag macht er es sich aber ziemlich leicht, indem er
die ihm obliegende Arbeit einfach auf meine Schultern umschichtet.“ Dem
ist aber nicht so. Betrachten Sie meine Anregung als Kompliment: Ganz
offensichtlich bin ich von Ihren Fähigkeiten überzeugt und traue es Ihnen
zu, mit gutem Erfolg und Nutzen eine „Selbstanalyse“ durchzuführen. Mit
dieser „Übung“ fangen Sie zugleich mehrere Fliegen mit einer Klappe:
-
Sie üben sich in
„Selbstregulation“, werden also zunehmend zu Ihrem eigenen Therapeuten.
Das macht Sie unabhängiger von unseren Gesprächen und kann Ihnen
zugleich ein Gefühl von (Selbst)Sicherheit vermitteln. Besonders in
Krisenzeiten werden Sie diese Fähigkeit besonders zu schätzen wissen.
-
Mit Hilfe der vorgeschlagenen
Übung lernen Sie, einen „exzentrischen Standpunkt“ einzunehmen. Mit
anderen Worten: Ein Teil von Ihnen begibt sich gleichsam aus Ihrer
Person („kriecht aus Ihrer Haut“), stellt sich neben Sie und betrachtet
Sie von außen (wie ein Fremder bzw. aus einer – hoffentlich! -
„neutraleren“ Position). Im Fachjargon spricht man auch von „Dissoziieren“.
Gemeint ist: Ein Teil von Ihnen (der „gesündere“!) trennt sich
vorübergehend vom hilfloseren Teil, um „mit der nötigen Distanz“ ruhig
und sachlich zu betrachten, zu urteilen und zu beraten. Durch die
„Dissoziation“ verhindern Sie, dass sich auch der gesündere Teil
„anstecken“ lässt, und sorgen dafür, dass dieser die Ruhe und den
Überblick bewahrt.
-
Sie üben sich darin
„Perspektiven zu wechseln“, also die Welt bzw. sich selbst aus
verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Sie werden dadurch flexibler,
gelassener und ein winziges bisschen „objektiver“.
Im Rahmen unserer Zusammenarbeit gibt es mehrere Anknüpfungsmöglichkeiten
für Selbstanalysen:
|