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Viele Menschen haben sich
daran gewöhnt, pausenlos ihre Muskulatur anzuspannen. Sie merken dies
nicht mehr und wundern sich nur, warum sie ständig Kopf- oder
Rückenschmerzen entwickeln und auf ihre Umwelt „verbissen“ wirken.
„Loslassen“ ist ein Prinzip, das blitzartig zu mehr Wohlbefinden führen
kann. Dabei beschränkt sich der heilende Effekt des „Loslassens“ nicht nur
auf den Körper; auch wer sich weniger an Güter klammert und von
Gewohnheiten oder starren Vorstellungen „loslässt“, wird sich leichter und
damit besser fühlen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, wenigstens einmal
pro Tag irgendetwas richtig loszulassen. Orientieren Sie sich an den
folgenden Beispielen.
Achten Sie immer wieder
darauf, wie fest Sie
Ober- und Unterkiefer aufeinander beißen. Überprüfen
Sie dies nicht nur im Spiegel und üben Sie bewusst, den Unterkiefer ein
wenig hängen zu lassen. Spüren Sie dabei, wie sich Ihre Gesichtszüge
automatisch entspannen und sich der Effekt oft auf den ganzen Körper
ausbreitet. Genießen Sie die Lockerheit Ihres Gesichtes, was Sie auf
andere „locker“ wirken lässt und es Ihnen erleichtert, lockerer mit dem
Alltag umzugehen.
Erfühlen Sie mehrmals am Tag,
ob Sie Ihre Schultern nach oben, also kopfwärts ziehen. Lassen in einem
solchen Fall die Schultern regelrecht nach unten fallen. Atmen Sie
gleichzeitig aus und stöhnen Sie etwas. Spüren Sie, wie das Gewicht der
Arme an der Halsmuskulatur zieht.
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Das Loslassen aller Vorstellungen befreit.
Anhänglichkeit (Festhalten) erzeugt Leid.
Oft leiden wir, weil wir an „Erscheinungen“ glauben.
Diese sind es meist nicht wert, dass wir uns an sie klammern. |
Lassen Sie sich im Sitzen oder Liegen vom Untergrund „tragen“. Geben Sie
Ihr Gewicht an die Sie tragende Erdoberfläche ab. Stellen Sie sich vor,
dass sie gar nichts tun müssen und
entspannt auf einer Trage sitzend oder
liegend durch die Welt transportiert werden. Spüren Sie wie Ihr Körper
(Hinterkopf, Arme, Schultern, Gesäß, Fersen) mit seinen Auflagepunkten
schwer auf dem jeweiligen Untergrund ruht. Je ausgeprägter das
Schweregefühl ist, um so
entspannter ist Ihre Muskulatur.
Machen Sie es sich zur
Gewohnheit, täglich wenigstens einen überflüssigen Gegenstand loszulassen.
Trennen Sie sich von alten Kleidern, Zeitschriften oder Haushaltsgeräten.
Sie werden überrascht sein, wie viel mehr Luft und Freiheit durch diese
Form des Loslassens in Ihr Leben kommt.
Verabschieden Sie sich von
Gewohnheiten, die längst Ihren Zweck erfüllt haben. Fragen Sie sich, ob
Sie wirklich jeden Tag Staub wischen oder eine bestimmte Person anrufen
müssen. Prüfen Sie, ob Sie wirklich immer die gleiche Sendung im Fernsehen
mitverfolgen oder die gesamte Zeitung lesen müssen.
Lassen Sie Pläne und so
genannte To-Do-Listen los, deren Nichterfüllung Ihnen nur unnötigen
Druck
(„Stress“) bereitet.
Lassen Sie Ihre Sorgen los.
Vereinbaren Sie mit diesen, sich nur einmal pro Woche an einem
festgelegten Tag und zu einer festgelegten Stunde zu beschäftigen. Stellen
Sie ansonsten auf „Durchzug“. Das pausenlose Rumschleppen und Begrübeln
von Sorgen und unerfüllbaren Plänen erschöpft nur den Träger.
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Eva-Maria Zurhorst:
„Immer wenn wir glauben, dass wir etwas brauchen, sagen wir indirekt, dass
wir schwach und unvollkommen sind. Jedes Mal wenn wir entdecken, dass wir
etwas nicht mehr brauchen, wachsen unser Selbstwertgefühl und unsere
Liebesfähigkeit, entsteht paradoxerweise Fülle. Das heißt, alles – von der
Mutterbrust angefangen – was wir loslassen können, macht uns sicherer,
wohlhabender und freier. Wachstum heißt, dass wir Stück um Stück unsere
Bedürftigkeit loslassen können und nicht, dass wir ständig Neues
bekommen.“ |
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