1. Finden Sie heraus,
wie viel, wann und unter weichen Bedingungen Ihr Kind wirklich
schläft: Führen Sie vorübergehend ein "Schlaftagebuch" und bringen
Sie dieses bei Ihrem nächsten Arztbesuch mit.
2. Richten Sie
regelmäßige Schlafzeiten ein. Verzichten Sie darauf, "verlorenen"
Schlaf an Sonn‑ und Feiertagen mit Macht nachzuholen. Lassen Sie Ihr
Kind nicht länger im Bett, als es seinem natürlichen Schlafbedürfnis
entspricht.
3. Sorgen Sie dafür,
dass sich Ihr Kind tagsüber ausreichend bewegt. Bringen Sie es
nicht erst abends auf Trab. Lassen Sie den Tag lieber ruhig
ausklingen. Auch übermäßiges Fernsehen und Musikhören kann Schlaf
störend wirken. Lüften Sie den Schlafraum und schirmen Sie ihn vor
Lärm und anderen störenden Reizen ab.
4. Schicken Sie ältere
Kinder nicht überfüttert ins Bett. Allenfalls satte Säuglinge
schlafen gut. Auch munter machende Getränke (wie koffeinhaltige
Cola) können den Schlaf rauben.
5. Flasche oder Nuckel
sind nicht immer ideale Einschlafhilfen. Nuckeln mag zwar das
Kind "einlullen". Sobald das Saugen aufhört oder der Nuckel aus dem
Mund gleitet, kann dies aber einen Weckreiz auslösen. Übermäßige
Flüssigkeitszufuhr sorgt für eine volle Blase und begünstigt damit
nächtliches Einnässen. Die Folge können Schlafunterbrechungen sein.
6. Bringen Sie Ihr Kind
nicht mit der spürbaren Erwartung ins Bett, es werde wiederum nicht
einschlafen. Ihre Unruhe überträgt sich auf Ihr Kind und erschwert
ihm das Einschlafen.
7. Nehmen Sie Ihrem Kind
die Angst vor dem Einschlafen. Strahlen Sie Ruhe und Sicherheit
aus. Unterhalten Sie sich mit ihm über seine Sorgen und Ängste.
Lassen Sie es ein Bild malen, in dem es mögliche Sorgen ausdrückt.
Gönnen Sie ihm den beruhigenden Lichtstrahl durch den offenen
Türspalt.
8. Reden Sie Ihrem Kind
vorhandene Ängste nicht mit Gewalt aus (im Sinne von "Das gibt es
doch nicht."). Wirkliche Welt und Phantasieweit gehen bei Kindern
oft fließend ineinander über. Vermitteln Sie Ihrem Kind statt dessen
Sicherheit und Geborgenheit ("Ich bin ja bei Dir; ich passe auf Dich
auf.").
9. Verhelfen Sie Ihrem
Kind zu einer entspannenden Einschlafzeremonie und pflegen Sie
dieses Ritual. Einschlafgeschichten, Nachtlieder, Abendgebete und
Kinderverse können äußerst beruhigend wirken. Auch Daumenlutschen,
Licht oder Geräusche durch den offenen Türspalt oder Spielzeuge
erleichtern häufig das Einschlafen. Gleichförmige und andauernde
Reize (zum Beispiel Summen oder Schaukeln) machen schläfrig.
Gelegentlich hat sich ein über das Bett geklebter leuchtender
Sternenhimmel als Einschlafhilfe bewährt.
10. Sorgen Sie dafür,
dass Ihr Kind möglichst immer unter den gleichen Bedingungen
einschläft. Wie jeder Mensch wacht auch Ihr Kind nachts mehrfach
auf. Wenn es dann eine Situation vorfindet, die der des Einschlafens
entspricht, wird es leichter von selbst wieder einschlafen. Ein
spezielles Einschlafprogramm (herumgetragen werden, auf dem Arm oder
in anderen Zimmern einschlafen) hat nicht nur beim ersten
Einschlafen seine Gültigkeit‑, oft will es auch um 1 Uhr, 3 Uhr oder
5 Uhr nachts wiederholt werden.
11. Eilen Sie nicht bei
jedem nächtlichen Erwachen des Kindes sofort aufgeregt in sein
Schlafzimmer. Eine zu prompte Reaktion kann das nächtliche Schreien
verstärken. Erhöhen Sie die Selbständigkeit Ihres Kindes und
gewöhnen Sie es an Ihre vorübergehende Abwesenheit. |