Die vom Patienten beschriebene
"Intervention" will verhindern, dass sich der Patient erneut in belastende
Gefühlszustände versetzt, die sich dann wie eine Spirale hochschrauben und
die Situation immer unerfreulicher gestalten. Eine solche Intervention ist
erst möglich, wenn sich der Patient von seinem Therapeuten angenommen und
verstanden fühlt. Anderenfalls droht die Gefahr, dass sich der Patient an
frühere verletzende Erfahrungen erinnert, bei denen sich wichtige
Bezugspersonen über seine Gefühle hinwegsetzten oder ihm wenig einfühlsame
"kluge" Ratschläge erteilten ("Das ist doch nicht so schlimm", "Männer
kennen keinen Schmerz" "Reiß dich zusammen" Sei keine Memme" usw.). Im
vorliegenden Fall ist die therapeutische Beziehung sehr gut, so dass der
Patient unmittelbar Sinn und Vorteil der Intervention erkennt und diese
annehmen kann. Dadurch übt er sich auch darin, sich seinen Emotionen nicht
nur auszuliefern, sondern sie auch im Rahmen des Möglichen zu
"regulieren".
Literaturtipp: Holodynski, Manfred: Emotionen -
Entwicklung und Regulation. Springer 2007. ISBN 3-540-24585-5. 232
Seiten. Euro 39,95,
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