Ich habe im Laufe der Therapie, die ich wegen meiner Prüfungsangst
begonnen habe, alle Ziele erreicht, die ich zu Beginn der Therapie
aufgestellt habe.
1.) Ich schaffe es nun,
mir beim Lernen für Examensprüfungen Lernpausen einzurichten. Das heißt,
dass ich mir an Abenden und manchmal auch an Nachmittagen eine Auszeit
nehme, um etwas mit meiner Familie, meinem Freund oder mit Freunden zu
unternehmen.
2.) Im Gegensatz zu der
Zeit vor dem Beginn meiner Therapie, gelingt es mit heute, diese
Lernpausen zu genießen und währenddessen nicht ununterbrochen
schreckliche Gedanken über die bevorstehende Prüfung zu haben.
3.) Ich habe beim
Lernen für die Prüfungen positive Prüfungsvisionen. Dies gelingt mir vor
allem durch das „Positive Denken“, durch die „Affirmationen“, durch die
„Power-Übung“ und durch die Erkenntnis, das es von großem Vorteil ist,
beim Kontakt zu anderen Menschen „authentisch“ zu sein, anstatt anderen
Menschen (zum Beispiel Prüfern) etwas vorzuspielen, was gar nicht der
Fall ist.
4.) Ich habe Strategien
erworben, die ich anwenden kann, um vor großen Prüfungen einen kühlen
Kopf zu bewahren. Diese Strategien beziehen sich vor allem auf die
Übungen, die ich in Punkt 3.) genannt habe.
5.)Mein
Selbstwertgefühl ist durch das Durchlaufen der Therapie angestiegen.
6.)Ich habe heute
schöne Fingernägel und zerstöre sie nicht mehr dadurch, dass ich an
Ihnen beiße.
7.) Ich habe mein
zwanghaftes Verhalten in Bezug auf die Kontrolle von Alltagshandlungen
fast vollständig abgeschafft. Der einzige Zwang, von dem ich mich noch
nicht komplett gelöst habe, ist die Herdkontrolle.
Über die genannten
Ziele hinaus, habe ich hilfreiche Kommunikationsfähigkeiten erworben.
Dabei hilft mir vor allem die “Schlagfertigkeit“, das „Modell der
Transaktionsanalyse“, das „Vier Ohren Modell“ von Schulz von Thun und
die Durchführung von „Metagesprächen“.
Außerdem schlage ich
nun beim Ausführen von Handlungen andere Wege ein, als die, die mir
bereits bekannt sind. Dabei hat mir vor allem die Übung
„Musterausstiege“ geholfen.
Zuletzt möchte ich
anmerken, dass mein Umfeld mir den Erfolg der Therapie sehr deutlich
rückmeldet. Mein Freund, meine Familie und meine Freunde bemerken und
teilen mir mit, dass ich viel lockerer geworden und in Prüfungsphasen
kaum wieder zuerkennen bin.
Fazit
Die zwei Monate vor
meiner ersten Examensprüfung war ich fast durchgehend schlecht gelaunt.
Einen großen Teil der Lernzeit habe ich mir, durch negative
Prüfungsvisionen und durch schlechte Gedanken über meine Fähigkeiten und
Kenntnisse, zur Hölle gemacht. Dabei habe ich mich täglich in meinem
dunklen Schlafzimmer eingebunkert, um nicht gestört zu werden.
Wenn ich – was selten
vorkam – eine Verabredung hatte, dachte ich ununterbrochen an die
bevorstehende Prüfung und hatte negative Prüfungsvorstellungen.
Ich konnte die Freizeit
mit meinen Mitmenschen nicht genießen und hatte ein schlechtes Gewissen,
weil ich nicht bis in den späten Abend hinein vor meinen Lernunterlagen
saß. Ich habe mich selbst und teilweise auch meine Mitmenschen verrückt
gemacht.
In etwas mehr als vier
Wochen werde ich meine dritte Examensprüfung haben und ich erlebe mich
ganz anders. Ich nutze die Zeit, die ich mir zum Lernen nehme effektiv
und habe dabei positive Prüfungsvorstellungen. Dabei probiere ich mich
so häufig wie möglich in angenehme und abwechslungsreiche Umgebungen zu
begeben und eine schöne Lernatmosphäre zu schaffen. Ich lerne im
Wohnzimmer, im Park, am See, bei meinen Eltern…
Ich verabrede mich
insgesamt mehr mit Freunden und nehme mir mehr schöne Dinge mit meiner
Familie und mit meinem Freund vor, als vor meiner ersten Prüfung. Ich
schaffe es also heute abzuschalten und die Zeit, die ich mit meinen
Mitmenschen verbringe, zu genießen. |