Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Nutzen von "Kunsttherapie"


Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben kann mit einer deutlichen Symptombesserung einhergehen. Wie lässt sich das erklären? Hier sind einige Vorschläge:

  • Indem man eine Problematik künstlerisch bearbeitet, wird man nicht länger von dieser "bearbeitet" - die Täter-Opfer-Beziehung kehrt sich um. Das Gestaltete unterliegt der Kontrolle des Gestaltenden.

  • Indem man zwangsläufig genauer hinschauen muss, verliert mancher Spuk etwas an Schrecken.

  • Indem man von außen auf das "gestaltete Stück Leben" blicken kann, gewinnt man eine gesunde Distanz ("exzentrischer Standpunkt"). Man lernt und übt, Sachverhalte aus neuem Blickwinkel (mit anderen Techniken) wahrzunehmen.

  • Während unsere Gedanken wie an einem Faden NACHEINANDER ablaufen, ermöglicht das Kunstwerk deren GLEICHZEITIGE Darstellung. Das eröffnet neue Verständnismöglichkeiten.

  • Je länger man sich (souverän) mit etwas Schlimmem beschäftigt, umso mehr nehmen Ängste ab (Gewöhnung).

  • Die Bearbeitung macht aus dem überwältigenden Erlebnis der Vergangenheit eine überschaubare und mitteilbare Geschichte.

  • Jedes Erinnern verändert das Erinnerte. Man erinnert sich immer an die letzte Fassung der Erinnerung. Eine gestalterische Bearbeitung verändert die Erinnerung besonders, da sie selten einer 1:1-Abbildung entspricht. Wenn man sich dann künftig erinnert, erinnert man sich zwangsläufig an die schon "gestaltete" Fassung. Besonders hilfreich dürften daher "Gestaltungen" sein, die eine "Lösung" beinhalten. Vorher sollte man insbesondere "Serien" von Kunstwerken nicht beenden. Unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen äußeren und inneren Bildern, da es immer nur innere Bilder kennt.

  • Eine unabgeschlossene Geschichte findet zumindest symbolisch (im Kunstwerk) einen Abschluss. Was vielleicht noch nicht zu Ende gedacht wurde, kann zu Ende gestaltet werden.

  • Indem das Thema außerhalb der eigenen Person Gestalt annimmt, wird es möglich, sich von diesem auch zu trennen. Ein Bild kann beispielsweise verschlossen oder weggegeben werden.

  • Was vielleicht mit Worten nicht beschreibbar war, findet nun einen bildlichen Ausdruck, wird kommunizierbar.

  • Wenn das Kunstwerk "schön" wird, verringert es den möglichen Schrecken des Inhalts.

  • Das Kunstwerk dokumentiert Teile der eigenen Lebensleistung und kann dadurch stolz machen


    Zu Beispielen aus der Angsttherapie
    Zu Beispielen aus der Suchttherapie

    Links zum Thema "Kunsttherapie":

    www.bipol-art.de
    http://www.arttalent.de/Editorial-15_KUNST_und_THERAPIE.html