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Erfahrungsbericht eines 38-jährigen Patienten mit "Panikattacken" und "Somatisierungsstörung"
Licht am Ende des Tunnels
Im Jahr 2000 spielte mein Körper
verrückt. Viel Stress ein ungesunder Lebenswandel und eine nervöse
Grundtendenz führten dazu, dass eines Tages, während der Arbeit, mein
Herz wie verrückt zu rasen anfing. Hinzu kamen eine starke Übelkeit
Schmerzen in der Brust und im linken Arm. Ich bekam zusätzlich große
Angst zu sterben. Als dieser Zustand sich nicht besserte, rief meine
Sekretärin einen Notarztwagen und ich kam (im zarten Alter von 35
Jahren) mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus. Dort legte man
mich auf die Intensivstation. Bei einer Untersuchung durch den Oberarzt
attestierte mir dieser, auf dem Ultraschall einen Fehler am Herzen
bemerkt zu haben. Mein EKG hingegen war einwandfrei. Weiterführende
Untersuchungen brachten auch keinen negativen Befund. Aber es war
passiert: Ich hatte sehr große Angst, krank zu sein. Als ich aus dem
Krankenhaus raus war, machte ich weiter wie bisher, jedoch meldete sich
mein Körper immer öfter. Herzrasen, Schweißausbrüche, Atemnot und
unbestimmte Schmerzen an diversen Stellen. Wieder Notaufnahme und
Untersuchungen, bei denen nichts festgestellt wurde. Aber ich hörte
immer mehr in mich hinein. Meine Angst wuchs, und das "Suchen" in mir
selbst führte zu dem negativen Erfolg, dass ich immer mehr fand. Ich war
überzeugt eine lebensbedrohliche Krankheit zu haben. Ich ließ mich bei
Herzspezialisten, Orthopäden, Lungenärzten und Allgemeinmedizinern
durchchecken mit dem Erfolg, dass bis auf den Lungenarzt keiner etwas
fand. Der Lungenarzt bescheinigte mir "allergisches Asthma". Ab da bekam
ich regelmäßig Kortisonpulver zur Inhalation. Mein Zustand jedoch wurde
nicht besser. Im Gegenteil. Zu meinen vorgenannten Beschwerden gesellte
sich ein permanenter Schnupfen und ein starkes Schwindelgefühl, welches
mir teilweise die Kontrolle über meinen Körper erschwerte. Meine
Überzeugung, unheilbar krank zu sein, blieb.
Die Angst wuchs weiter und erstreckte
sich auch auf andere Bereiche, in denen ich vorher keine Probleme hatte
(z.B. Höhenangst). Ich schonte mich immer mehr, wurde lethargisch und
bekam Depressionen.
Ich war immer weniger belastbar, wurde
immer aggressiver und ängstlicher und nervte meine Familie und meine
Umwelt. Ich fühlte mich immer einsamer, da ich ja "todkrank" war und mir
niemand helfen konnte. Und ich dachte, dass es auch niemand wirklich
versuchte.
Jeder Arzt begann, mich darauf
hinzuweisen, dass meine Probleme psychosomatisch sein könnten und dass
mir vielleicht eine Therapie helfen könnte.
Innerlich lachte ich diese Leute aus: Ich
war doch nicht verrückt! Da jedoch nichts half und meine Verzweiflung
immer größer wurde, probierte ich auch diesen Weg.
Ich landete bei einem Psychotherapeuten,
der meine Vorurteile gegen diese Leute voll untermauerte. Wenn ich aus
einer Sitzung kam, hatte ich immer das Gefühl bei jemanden gewesen zu
sein, der selber mehr Hilfe brauchte als ich. Dieser Mensch konnte mir
nichts geben. Nach einem halben Jahr brach ich die Therapie ab.
Also war mir auch so nicht zu helfen, ich
fühlte mich bestätigt, meine Symptome blieben.
Da ich jedoch nicht aufgeben wollte und
unterschwellig meine Kämpfernatur wieder durchkam, begann ich mit
Recherchen im Internet über meine Symptome. Das war zu diesem Zeitpunkt
nicht nur positiv. Ich landete auch auf vielen Seiten, wo meine Symptome
mit Krankheitsbildern in Zusammenhang standen, welche dazu führten,
meine Ängste zu schüren. Alles was ich las, über schlimme Krankheiten,
beflügelte meine Überzeugung, jetzt das gefunden zu haben, was ich
hatte, und auf mein Ende zu warten. Andererseits gab es auch Seiten, die
den psychosomatischen Charakter meiner Symptome beschrieben.
Da ich mich leer und ausgebrannt fühlte,
begann ich mir Bücher über das Burn-Out-Syndrom zu kaufen. Es folgten
Motivationsbücher, Bücher über Angstzustände und so weiter. Diese Dinge
halfen ein wenig, da ich mich in vielen Beschreibungen wieder fand. Aber
ich schaffte es nicht alleine. Meine Überzeugung wuchs, dass ich einen
Therapeuten brauchte, jedoch einen der mir hilft und wie ein Trainer
Dinge anschiebt, die ich alleine noch nicht schaffte.
Also wieder Internet und ausgiebig
recherchieren. Ich fand den ein oder anderen, vereinbarte, wo es möglich
war, Probetermine und verwarf sie wieder. Eines Tages landete ich auf
der Homepage von Herr Dr. Mück. Ich war begeistert von der Seite. Viele
Informationen waren hilfreich und ich bekam das Gefühl, das könnte der
Richtige sein. Ich nahm Kontakt per E-Mail auf. Nach einer längeren
Wartezeit konnte ich dann das erste Mal mit Ihm persönlich sprechen. Die
Chemie stimmte. Seine Ansichten und Therapieweisen sprachen mich an.
Hier war jemand, der mir z.B. sagte "Sport kann Ihnen helfen" (Andere
sagten mir vorher "Wer viel läuft, läuft vor seinen Problemen weg").
Er ist in seiner ganzen Art wie ein
Coach, den ich mir gewünscht hatte. Er fand die Punkte, die mir helfen.
Meine Symptome verbesserten sich in kleinen Schritten. Wenn ich
Rückfälle hatte, schaffte er es, mich zu beruhigen und mir Tipps zu
geben, wie ich aus der Krise wieder zurück auf den richtigen Weg kam.
Ich fing an, mich regelmäßig zu bewegen, wurde wieder aktiver und nahm
mehr am Leben teil. Von meiner Umwelt bekam ich wieder ein positiveres
Feedback zu meiner Veränderung. Mein Selbstvertrauen wuchs erneut. Nach
einem halben Jahr setzte ich die Medikamente ab, mein Asthma war weg.
Seit nunmehr 6 Monaten habe ich kaum noch Beschwerden. Und wenn etwas
losgeht, kann ich damit umgehen, indem ich mir klar mache, dass man sich
ja nicht immer gleich fühlt. Ich kann dann schneller loslassen und die
Symptome verschwinden wieder. Die Therapie war ein voller Erfolg. Gäbe
es mehr Therapeuten vom Typ "Coach" und diese wären z.B. in unser
Schulsystem als Lehrer integriert, könnten die Krankenkassen viel Geld
sparen. Viele Menschen kämen dann nicht zu dem Punkt, an dem ich viel zu
lange war. |
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