Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Grundlagenwissen zu Depressionen


Depressionen gelten mittlerweile als Volkskrankheit, deren Bedeutung (leider) weiter zunimmt und die künftig weltweit nach den Herzkrankheiten am häufigsten für Leidenstage verantwortlich zeichnen wird. Im Laufe eines Jahres sind davon ca. 10,9 Prozent der Bevölkerung betroffen (doppelt so viele Frauen wie Männer). Ähnlich wie bei den Angststörungen werden auch Depressionen noch immer zu selten als solche erkannt, weil die Einzelsymptome bevorzugt organischen Erkrankungen zugeordnet werden. Man unterscheidet die „depressive Episode“ (bei der ein Minimum an Symptomen für die Dauer von mindestens zwei Wochen vorliegen muss) von der Dysthymie. Bei letzterer sind die Symptome nicht stark genug, um die Diagnose einer „depressiven Episode“ zu rechtfertigen. Dafür dauert diese „depressive Verfassung“ mindestens zwei Jahre an und wechseln Phasen stärkerer Beeinträchtigung mit Phasen geringerer Beeinträchtigung ab. Sehr oft liegen beide Varianten depressiver Störungen gleichzeitig vor, so dass man dann von einer „double depression“ spricht. Auf weitere Varianten depressiver Störungen wird hier nicht weiter eingegangen (wie insbesondere die bipolaren Störung oder die „depressive Episode mit psychotischen Symptomen“).



Depressive Episoden können organischen Erkrankungen vorausgehen oder ihnen folgen, was in der Regel dazu führt, dass die betreffende organische Erkrankung schwerer verläuft. Während man bei erstmaligen depressiven Episoden oft noch „Auslöser“ erkennen kann, ist dies bei wiederkehrenden neuen Phasen immer schwieriger nachzuvollziehen (die Erkrankung scheint „gebahnt“ bzw. die betreffende Person „sensibilisiert“ zu sein). Wenn die Depression einen erkennbaren Auslöser hat, macht es Sinn, die Behandlung ursächlich am Auslöser anzusetzen und nicht nur die Depression zu „bekämpfen“. Bei wiederkehrenden Depressionen ist deren möglicher Sinn dagegen oft kaum noch zu erkennen. Der tatsächliche Effekt von Behandlungsmaßnahmen ist bei Depressionen deswegen schwer zu beurteilen, da es vor allem anfänglich zu einer hohen Rate von Spontanerholungen kommt. So haben sich schon nach einem Vierteljahr über 50 Prozent der Betroffenen wieder erholt (allerdings kann dies bereits ein sehr belastendes Vierteljahr gewesen sein!).         
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