Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Grundlagenwissen zu Angststörungen


Von den sog. Angststörungen ist die „normale Angst“ abzugrenzen. Letztere ist ein wichtiges Gefühl, das man ähnlich wie Überraschung, Ekel, Traurigkeit, Freude und Zorn weltweit in allen Kulturen findet. Angst signalisiert dem Betroffenen, dass er vor einer Herausforderung steht oder eine solche erwartet, die seine dazu vorhandenen Bewältigungsmöglichkeiten zu überfordern drohen. Im Ergebnis scheinen ihm deshalb ein erhebliches Missbefinden oder gar mögliche Schmerzen bevorzustehen. Ein solches „Symptom“ (= Warnhinweis) zu „bekämpfen“, macht wenig Sinn, wenn der Hinweis sinnvoll ist und zu passendem Verhalten motiviert. Zum Problem oder gar zur „Angststörung“ wird Angst erst dann, wenn sie grundlos auftritt (also wie bei einer defekten Warnsirene ständige Fehlalarme auslöst) oder der „Alarm“ im Verhältnis zur gemeldeten „Gefahr“ völlig unverhältnismäßig ist (z.B. Spinnenphobie, Fahrstuhlphobie). Angst nimmt in der Regel graduell zu, wobei ein mittleres Angstniveau sogar leistungssteigernd sein kann („Die Angst des Torwarts vor dem Elfmeter“) und erst starke Ängste die Handlungsfähigkeit beeinträchtigen.



Unter behandlungsbedürftigen Angststörungen leiden in Deutschland im Lauf eines Jahres ca. 14 Prozent der Bevölkerung (doppelt so viele Frauen wie Männer). Diese Angststörungen werden jedoch häufig nicht als solche erkannt, da sich die typischen Angstsymptome (wie Herzrasen, Schweißausbrüche, Schwindel, Muskelverspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen, Oberbauchbeschwerden usw.) auch anderen Krankheitsbildern zuordnen lassen und dann bevorzugt unter deren Etikett behandelt werden. Die bedeutsamsten Angststörungen sind die Phobien, die Panikstörung und die generalisierte Angststörung. Auch Anpassungsstörungen, die posttraumatische Belastungsstörung und somatoforme Störungen (einschließlich Hypochondrie) haben viele Symptome mit den Angststörungen gemeinsam. Angstbetroffene haben die Tendenz, angstbehaftete Situationen zu vermeiden, was je nach Art und Ausmaß der Angststörung mit zunehmendem Bewegungsmangel und abnehmender Fitness verbunden sein kann. Ähnlich wie bei Depressionen neigen auch viele Angstbetroffene dazu, die noch immer teilweise stigmatisierende Diagnose durch für sie oder die Gesellschaft „akzeptablere“ Bezeichnungen zu ersetzen wie „Stress“ oder „Burnout“.     Weiter