Deutschland. Depressive
Patienten sind bekanntlich vermehrt gefährdet, auch kardiovaskulär zu
erkranken. Wie eine Studie von F. Lederbogen und Kollegen andeutet, könnte
eine bei Depressionen verstärkte Thrombozytenaggregabilität für diesen
Zusammenhang verantwortlich zeichnen. Die deutschen Wissenschaftler
untersuchten bei 22 Patienten mit Major Depression und 24 gesunden
Kontrollpersonen die Aggregabilität gewaschener Blutplättchen. Dabei
zeigte sich, dass bestimmte Kollagen- und Thrombinkonzentrationen die
Thrombozyten der Kranken vergleichsweise stärker zur Aggregation
stimulierten. Eine fünfwöchige Behandlung mit Antidepressiva verringerte
diesen Effekt (ohne jedoch Signifikanz zu erreichen). Dagegen verbesserte
sich die depressive Symptomatik signifikant. Vor diesem Hintergrund gehen
Lederbogen und Kollegen davon aus, dass eine Major Depression mit
gesteigerter Thrombozytenaggregabilität einhergeht, die selbst bei einer
deutlichen Verbesserung der psychischen Situation weiter anhalten kann.
F.
Lederbogen u.a.: Increased platelet
aggregability in major depression? Psychiatry Research 2001 (102) 255-261
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