Seit
10 Jahren habe ich Depressionen, seit drei Jahren bin ich in Behandlung
und manchmal finde ich zu dem Menschen, der ich vor dem "Untergang" war.
Inzwischen glaube ich nicht mehr an ein "Gesundwerden". Ich bin halt so.
Unerträglich. Seit 9 Jahren bin ich Single und inzwischen ist meine
verantwortungsvollste Aufgabe, andere vor mir zu schützen.
Meine Familie (
Schwestern und Mutter ) meiden mich und gehen mir aus dem Weg und lehnen
Gespräche mit mir ab. Vor drei Jahren war ich 12 Wochen in einer
Psychosomatischen Klinik, danach wollten alle, dass ich gefälligst
wieder gesund bin.
Jedes Mal, wenn
ich versuche zu erklären, dass ich überfordert bin und einfach nicht
mehr so viel aushalten kann wie früher, kommt es zum Streit mit
anschließenden verachtungsvollen Blicken.
Ständig fühle ich mich, als würden da drei gegen einen kämpfen und ich
habe keine Chance auf Verständnis.
Wie kann ich meine
Familie dazu bewegen, sich mit dem Thema der Depression auseinander zu
setzen, ohne sie dabei zu provozieren und ohne dass sie sagen, ich
wollte mich nur in den Vordergrund spielen oder alles durch eine
Krankheit entschuldigen?
Ich habe immer
noch die Hoffnung , dass sie mich vielleicht besser verstehen, wenn sie
Ratgeber wie diese Homepage lesen würden, und dass sie dann nicht mehr
ganz so ablehnend mir gegenüber sind.
Ich leide sehr
darunter, "keine Familie" mehr zu haben, aber
die meinen, es
läge nur an mir und meinem Benehmen. Ich weine sehr viel und bin auch
manchmal unhöflich und zynisch, wenn ich mich nicht zurückziehen kann.
Ich soll mich mal endlich zusammenreißen und nicht so empfindlich sein,
meinen sie. Mit anderen Worten: " Bessere dich und dann bist du auch
wieder willkommen ..."
Wir haben schwere
Zeiten hinter uns und es scheint, als ob nur
ich alles noch
nicht richtig verkraftet habe. Die Aufforderung meiner Familie ist : SEI
HALT NICHT SO WIE DU BIST !
Ich weiß einfach nicht
mehr weiter und ertrage das noch weniger als all die Verluste der
letzten paar Jahre
(beste Freundin gestorben, 1 Jahr nach der Geburt meines Sohnes vom
Partner verlassen und Gesundheit verloren (Diabetes), Zuhause verloren,
Job verloren (Mobbing).
Meine eindringliche
Bitte an meine Mutter doch mal auch meine Gefühle zu respektieren meinte
sie : " So was wie dich
kann man ja gar nicht respektieren." Wie schaffe
ich es, Menschen,
die mir schlichtweg
nicht glauben oder nichts von Depression wissen,
dazu zu bewegen, sich
mit so einer Krankheit auseinander zu setzen? Sie (Mutter) hält auch
nichts von der Therapie, die ich seit 3 Jahren mache, denn es hat ja
bisher nichts genützt.
Von meiner Therapeutin
bekomme ich den Rat, mir nicht so viel aus
der Meinung
meiner Mutter zu
machen und mein eigenes Bild von mir zu entwerfen. Das versuche ich
schon, aber das bedeutet zugleich Reibung mit meiner Mutter, zu der ich
sehr oft nicht die Kraft habe. |