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Leidensdruck
(in Form von Schmerz, Angst und Hoffnungslosigkeit) ist eine ungünstige
Behandlungsmotivation. Bei einer erfolgreichen Therapie läßt er meist so
schnell nach, dass man oft vor dem Ziel schon aufhört. Dauerhafter ist
„Entwicklungs- bzw. Funktions- und Entdeckungslust“ (Neugier, Interesse,
Wunsch nach optimalem Funktionieren), die sich bei vielen Menschen
nicht erschöpft. Dies bedeutet nicht, daß Leiden von Menschen
(beispielsweise unter ihren schon früh im Leben erfahrenen
Beziehungsstörungen) nicht ernst zu nehmen. Die Therapie sollte dem
Patienten immer einen „geordneten Rückzug“ ermöglichen, also seine
Selbstachtung unterstützen. Es ist hilfreicher, den Patienten in
seiner Welt zu begegnen, als ihn von dort „abzuholen“. Je mehr wir einen
Menschen sich zeigen lassen und unsere Wahrnehmungslücken nicht durch
Vorurteile (eigene Muster) füllen, um so attraktiver und realer wird
der Betreffende. Oft besteht die Attraktivität anderer darin, uns
eigene bislang ungelebte Möglichkeiten aufzuzeigen. Bereits die
Anfangsmotivation (die Erwartungen von der Therapiewirksamkeit)
beeinflussen deren Erfolg (im Sinne einer zirkulären Schleife, sich
aufschaukelnder Resonanz). Oft werden spontan neue Entwicklungen
(Erfahrungen) möglich, wenn der Therapeut dem Patienten etwas abnimmt
(die Anstrengung). Dabei geht es darum, Hilfe anzubieten, ohne
Verantwortung abzunehmen. Der Patient wird wieder „energetisiert“
(vital,..., konzentriert). Therapeuten bieten dem Patienten heilende
Energie an, die wie ein Katalysator („Enzym“) Energien des Patienten
mobilisiert. |