Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 

Sitzungsfeedback

Beispiel 34:  Patientin mit Selbstwert- u. Beziehungsproblemen


Bitte nehmen Sie sich noch am heutigen Tag die Zeit, mir spontan die folgenden Rückmeldungen zu geben:

Name:..............................     Datum: .................................. Sitzungsnr.:

1.) Zu heutigen Sitzung fällt mir spontan ein,

- weinen – das war erst das 2. Mal, dass ich in einer Sitzung bei Ihnen geweint habe… Erst war mir das unangenehm – ich glaube, das ist auch so ein Anspruch an mich…. Ich habe da irgend so ein altes Klischee im Kopf, was Psychotherapie angeht, dass ich das doch irgendwie alles rational lösen will und Weinen dann als „Gefühlsduselei“ bei mir empfinde. Ich bin aber sehr froh,  dass auf diese Weise mal das Thema Überforderung an­gesprochen wurde. Überforderung…. Ich fühle (und vor allem fühlte) mich häufig überfordert, manchmal erkenne ich das Gefühl dann gar nicht…  Ich sehe die vielen Ansprüche, von denen ich meine, dass diese an mich gestellt werden und diese Ansprüche widersprechen sich in vielerlei Hinsicht….
– und all diese Ansprüche kann ich gar nicht gleichzeitig erfüllen. Aber dann habe ich wieder den Anspruch an mich, alle Ansprüche an mich (auch die „eingebildeten“) zu erfüllen. Und da ich dann ja so beschäftigt bin (und vor allem war), all diese Ansprüche zu er­füllen, sehe ich oft nicht, was für mich selber gut ist - noch. Außerdem ist da ja auch der Anspruch an mich selbst, nicht egoistisch zu sein und damit meine Ansprüche in den Hintergrund zu stellen…. Von diesem ganzen Anspruchsdenken wirbelt mir gerade der Kopf….. (Ihnen auch..?) Ich sehe da in den letzen Jahren aber durchaus eine Weiterentwicklung bei mir… Vor allem, was das Abgrenzen im Alltag angeht. Wo ich noch Schwierigkeiten bzgl. der Ansprüche habe, ist das Grundsätzlichere… Wie sehr kümmere ich mich um meine Familie? Wie kann ich meinen Freundeskreis sinnvoll pflegen (und auch verändern?)? Wer ist mir wirklich wichtig? Wie kann ich meinen Freund mit meiner Familie vereinbaren? Wie mit meinem Freundeskreis? Anspruch, eine perfekte Beziehung zu haben (damit verhindere ich wahrscheinlich auch selber manchmal, dass ich zumindest eine gute Beziehung haben könnte..) Anspruch, aus meinem Leben etwas zu machen. Anspruch einen „Lebenssinn“ für mich zu finden und zu leben

2.+3) Am meisten in der Sitzung bewegte mich bzw. war mein wichtigstes Gefühl:

Zunächst hatte ich wieder so ein Druckgefühl und eine große Traurigkeit – ich war dann aber froh, dass wir das Gefühl als Überforderung herausfiltern konnten; das ist sicher noch ein zentraler Punkt (s.o.).
- Erstaunen, dass ich Ihnen zu dem Kollegen, in den ich ein wenig verliebt bin, so wenig sagen konnte. Die Idee, meiner Lebenslust mehr Raum zu geben, fühlt sich sehr befreiend an; ich habe z.B. auch in der Vergangenheit gern und oft gefeiert, habe das aber immer wieder mit moralischen Verboten belegt….. genauso wie ich beim Sex immer viele Verbote in mir getragen habe…


4.
) Die Sitzung lohnte sich, weil

ich mal wieder gemerkt habe, wie sehr ich mir selber „Fesseln“ anlege, die mich lähmen!!

5.) In dieser Sitzung traute ich mich ( noch ) nicht:

Ich habe mich alles getraut. Im Gegenteil – so offen wie diesmal habe ich bei Ihnen noch  nie über meine sexuelle Beziehung zu meinem Freund gesprochen. Ich bin stolz darauf, dass mir das diesmal (fast) nicht peinlich war!

6.) Durch die Sitzung wurde mir klar,

-  noch einmal: ich möchte mein Leben nicht mehr weiter verträumen, sondern wirklich leben!!! („Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum.“ Uralter Spruch aus Teenagerzeiten, der jetzt noch einmal in ganz andere Dimension für mich bekommt)
-
  
dass ich meine Ansprüche an mich selber einfach mal senken möchte… ich möchte von diesem (dauerhaft latent vorhandenen) Gefühl der Überforderung loskommen – dieses Gefühl möchte ich auch loslassen können!

7.) Was mir in dieser Sitzung fehlte, war: 

- gefehlt hat nichts. Die Sitzung war voll mit Emotionen und ich fand es gut, dass Sie mein Weinen aufgegriffen haben, um das zu thematisieren.  Vielleicht sollte ich bei weiteren Sitzungen den Satz „Störungen haben Vorrang“ noch ernster nehmen… Insgesamt passte das ja auch gut zusammen: Der Gedanke die Lebenslust - also die emotionale Ebene - zu fördern und die genauere Wahrnehmung der emotionalen Ebene in der Sitzung.

8.) Was ich mir für die nächste Sitzung besonders wünsche, ist:

-  die von Ihnen vorgeschlagenen Selbstwahrnehmungspausen auch in unser Gespräch zu integrieren – zum einen als Training, zum anderen wegen der guten Erfahrung, die ich heute damit machen konnte.
-
  
evtl. doch noch mal ein Rollenspiel oder eine anderes Training der Selbst­behauptung

9.) Mit dem Therapeuten ging es mir so, dass

-   ich mich sehr gefreut habe, mit einer Blume verglichen zu werden, die weiter aufgeblüht ist J (ich glaube aber, da ist noch was drin).
-  ich mich auch sehr gefreut habe, dass meine Zwischenbilanz für Sie offensichtlich eine brauchbare Rückmeldung ist.
-  ich hoffe, dass der Umbau für Sie nicht mehr allzu stressig ist

10.) Ich selbst nehme mir für die nächste Sitzung vor:

-  neue Beziehungserfahrungen zu sammeln. -   vielleicht doch noch mal das Blatt mit dem Regelwerk zu vervollständigen (am Besten wäre ein Neues… gibt es das auf ihrer Homepage?) – und das Ganze eher unter dem Aspekt „Ansprüche, mit denen ich mir das Leben schwer mache“ zu betrachten

Die Sitzung erhält die Schulnote ( von 1 bis 6 ): 1+