Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Sitzungsfeedback

Beispiel 58:  Patientin mit Dysthymie / Essstörung
 (8. Treffen): Schwerpunkte "Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch" / Konstruktivismus / Körpersprache"

 

Bitte nehmen Sie sich noch am heutigen Tag die Zeit, mir spontan die folgenden Rückmeldungen zu geben:

Name:..............................     Datum: .................................. Sitzungsnr.:

Zur gestrigen Sitzung fällt mir spontan ein:

...das ich sehr froh war, einen weiteren spontanen Termin bei Ihnen zu haben, um die noch offenen Fragen aus der vorherigen Sitzung zu behandeln. Die Sitzung war wie die vorherige sehr gut als Vorbereitung, da ich zum Einen meine allzu negativen und angsterfüllten Gefühle zumindest phasenweise mit den erlernten Methoden (Atemübung, Leben/ Vorstellungsgespräch als Spielwiese, auf welcher ich üben kann) in den Griff bekommen habe. Zum Zweiten habe ich bereits durch die Rollenspiele und die gemeinsamen Übungen, für mich einen weiteren großen Schritt in punkto meiner persönlichen Entwicklung getan. Der gemeinsame Nenner – ist mir hinterher klar geworden – ist, dass bei diesen meine „Präsenz“ stärker gefordert ist. Sogar stärker als im Alltag, aber genau das ist notwendig. Ich habe erkannt, dass ich nur durch dauerhaftes Üben von/in Gesprächen/Situationen im Kontakt mit Anderen und durch zum Teil überspitzte und den gesellschaftlichen Erwartungen widersprechende Aktionen, die genau diesen raumgreifenden Präsenzzustand schulen, weiterkomme. Natürlich sind mir diese extrem unangenehm, widersprechen Sie doch meinen bisherigen Bestrebungen – lieber nicht auffallen, in der Masse schwimmen und funktionieren, in einer Art, die es allen Recht macht, um möglichen Disharmonien und Problemen aus den Weg zu gehen. Das dies keine Erfolg versprechende Methodik ist, wird mir zusehends klarer. Nur Menschen, die selber nicht gefestigt sind, suchen nach Kontakten, die ihnen stets das widerspiegeln, was Sie hören möchten, was ihrem Ego gut tut. „Gesettlete“ Persönlichkeiten dagegen präferieren interessante Personen mit unterschiedlichen Charakteren und Perspektiven in Ihrem Umfeld – denn nur durch die Vielfalt alltäglicher Begegnungen mit unterschiedlicher Couleur, die auch kritische Feedbacks beinhalten, kann man wachsen. Diesbezüglich ist es wichtig, sich nicht anzupassen – das ist zwar einfach aber auf Dauer anstrengend und langweilig. Zudem kontraproduktiv – denn gerade durch die ständige Anpassung, das Spielen von erwünschten Rollen angepasst an die Bedürfnisse des Gegenübers, verliert man den Bezug zu sich und hat genau aufgrund dieser „Rollenspiele“ dann irgendwann in der Tat das Gefühl, nicht mehr in die Gesellschaft zu passen. Erfordert diese Auslegung von „gesellschaftlicher Kompatibilität“ doch eine erhebliche Anstrengung, die eine Identifikation schwer macht. Insofern helfen die Übungen nicht nur speziell für die Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs (dazu sind diese vielleicht auch zu kurzfristig dazugekommen, da sie Übung bedürfen), sondern generell dabei, sich „präsenter“ zu machen, sich seinen Raum zu nehmen und diesen SEINEN Bedürfnissen nach zu gestalten. Wobei ich damit keine aggressive Raumnehmung – gleich eines Besetzers meine. Eher explorativ, entdeckend mit weichen Grenzen, die unterschiedliche Andockmöglichkeiten beinhalten, um in Kontakt mit einer Vielzahl unterschiedlicher Menschen zu treten. Ein erster Schritt, der sich meines Erachtens auch relativ gut bei Hemmungen umsetzten lässt und der schnell greift, sind die Übungen/Hinweise zur Köperhaltung, die wir uns angesehen haben. Weitere – in meinen Augen aber fortschrittlichere-  Hilfestellungen sind: sich seine Netzwerke zu vergegenwärtigen, als Potenziale für die Konstruktion seines Selbst. Generell finde ich die Ideen des Konstruktivismus sehr gut, aber auch schwerer umsetzbar. Es erfordert teilweise einen hohen Grad an emotionaler und mentaler Distanz und Abstraktionsvermögen, um sich die eigene Wahrnehmung und Bedeutung von Dingen jeglicher Art als Konstrukt vorzustellen, dass lediglich ein „wertbeladenes“, sprich mit meinen Interpretationen belegtes Abbild der Realität darstellt. Die Interpretation dann wiederum zu begreifen als geprägt durch meine Vergangenheit, meine Sozialisation und kulturelle Verankerung sowie externe Einflüsse, kann nicht von heute auf morgen verinnerlicht werden. Aber hier sehe ich sehr spannende Ansätze und möchte gerne bezüglich meines bisherigen „Selbstkonstruktes“ Veränderungen vornehmen – mich selber neu konstruieren, vielfach neu konstruieren, wie es mir beliebt. Bspw. statt "die Verkäuferlehre war grauenhaft und ich habe dort nichts Positives mitgenommen" könnte ein neues Konstrukt genau diese Verkäuferlehre nutzen und als prägend für meinen weiteren Lebensweg werten. Beispielsweise so: Durch die Verkäuferlehre bin ich mir meiner persönlichen Präferenzen erst bewusst geworden. Im Kontakt mit Kunden, mit Kollegen und eingebettet in die beruflichen Rahmenbedingungen habe ich festgestellt, dass ich zwar intellektuell und körperlich durchaus befähigt bin, mir aber die kaufmännische Färbung (die Verkopplung eines Menschen/seiner Leistung mit der Erfüllung von Verkaufsquoten) zu einseitig ist. Ich habe dort viel für mein Leben mitnehmen können – Sorgfalt, Kunden- und Serviceorientierung, etc.  und habe gelernt, Entscheidungen zu treffen, die mein Leben um 180° wenden.

In der Sitzung bewegte mich am meisten bzw. war mein wichtigstes Gefühl...

...dass ich bereits jetzt sicherer werde, mich ruhiger fühle und optimistischer in die Zukunft sehe. Allerdings habe ich das Problem, dass dies noch schwer auch jenseits der Therapieräume und ohne Ihr Beisein aufrecht zu erhalten ist. Kaum bin ich zu Hause, falle ich in ein Wechselbad der Gefühle – das nahende Vorstellungsgespräch gewinnt dann an Kraft und nimmt gedanklich immer mehr Raum ein. Ich bin dann hin und her gerissen zwischen Übungen aus der Therapie oder inhaltlicher Vorbereitung auf das Gespräch . Momentan fällt das Los noch auf Letzteres, wobei ich vermute, dass Ersteres sinnvoller wäre. Ich habe versucht, trotz meiner inneren Stimme, die PRO inhaltliche Vorbereitung spricht, die Übungen zu machen. Leider mit mäßigen Erfolg, da diese Stimme genau dann immer lauter würde, ich immer nervöser und unruhiger und abbrechen musste. Ich denke, da es mein erstes Vorstellungsgespräch war, ist dies noch normal, insofern, dass vieles noch nicht so sitzt und man nicht weiß, was auf einen zukommt. Bei Folgenden kann ich aus meinen dann vorhandenen Fundus schöpfen und mich besser einstellen.

Die Sitzung lohnte sich, weil...

...ich weitere Methoden und Techniken erlernte, die mir sicherlich auf lange Sicht und  dauerhaft Helfen werden, mich im positiven Sinne zu „gewichten“ (komischer Gedanken bei einer Behandlung, die unter anderem auch Essstörungen beinhaltet, welche ja genau eine „Entwichtung“, eine Verflüchtigung ist)

In dieser Sitzung traute ich mich noch nicht....

Fragen, des „sich Trauens“ sind dank Ihres tollen, sehr einfühlsamen Heranführens an Übungen, die mir sonst Probleme bereitet hätten, kein Thema.

Durch die Sitzung wurde mir klar...

...dass ich lieber weiter bei Ihnen Therapie hätte, als jetzt berufsbedingt aufhören zu müssen. Nicht nur für Vorstellungsgespräche, sondern auch als allgemeine Lebenshilfe und zur persönlichen Weiterentwicklung sind die bisherigen Sitzungen ein Quell an Inspiration, an Hilfestellungen und neuen Erkenntnissen. In jeder Sitzung starte ich eine neue Entdeckungsreise und erforsche neue unbekannte Gebiete meiner Selbst und trete in Kontakt mit diesen oder besuche bereits entdecktes Terrain, um es genauer zu erkunden.

Was mir in dieser Sitzung fehlte...

Die Sitzung war sehr dicht an Informationen, die ich erst noch sacken lassen muss, was angesichts der nahenden Herausforderungen in Tiefe und nachhaltig erst erfolgen kann, wenn ich wieder ruhiger bin. Ich bemühe mich, die „Krücken“, die Sie mir mitgegeben haben, zu nutzen und mich der Situation zu stellen.

Was ich mir für die nächste Sitzung besonders wünsche....

...noch einmal vertiefend über Netzwerke zu sprechen, die mir zur Umgestaltung meines bisherigen Lebenskonstruktes nützlich sind bzw. mein bisheriges Leben als Netzwerk aufzumalen.

Mit dem Therapeuten ging es mir so, dass....

Sie aktuelle weiterhin der Einzige in meinen Umfeld sind, der meine Sorgen ernst nimmt und nicht als übertrieben und Spinnerei entnervt abtut. Das gibt mir Sicherheit und Kraft statt mich zu destabilisieren, indem ich ins Grübeln komme.

Ich selbst nehme mir für die nächste Sitzung vor....

Meine Kompetenzen weiter im Blick zu haben – wir haben bereits mit diesen Punkt begonnen gehabt. Ich möchte dies gerne vertiefen, da es mir doch schwer fällt alleine eine Umkehrung meiner bisher negativ bewerteten Erfahrungen zu vollziehen und die darin verborgenen positiven Potenziale zu erkennen.

Die Sitzung erhält von mir die Gesamtnote:1