Bitte nehmen Sie sich noch am
heutigen Tag die Zeit, mir spontan die folgenden Rückmeldungen zu geben:
Name:.............................. Datum:
.................................. Sitzungsnr.:
Zu der gestrigen Sitzung fällt mir spontan ein:
Die gestrige Sitzung habe ich sehr positiv
erlebt. In meiner nicht unbeachtlichen Karriere als Patient im Rahmen einer
Psychotherapie hatte ich erst einmal vor Ihnen zusammen mit einem
Therapeuten lachen können. Zum Einen liegt dies sicherlich daran, dass ich
selten wirklich lache. Zum Anderen aber auch an der Art der Therapie und
Ihrer Gestaltung. Ich fühle mich diesbezüglich bei Ihnen sehr wohl. Ich habe
darüber nachgedacht, warum ich weniger lache als die Menschen um mich herum,
was lediglich eine Beobachtung ist. Keineswegs fühle ich mich deswegen
schlechter als diese, aber ich lache selten. Vielleicht liegt es daran, dass
Lachen soviel Emotion bedeutet und meist einen unkontrollierten
Gefühlsausbruch darstellt oder begleitet, den ich als jemand, der nur ungern
die Kontrolle über sich verliert, unterdrücke?!? Was auch interessant ist,
wenn ich richtig lache, kommt auch oft das Gefühl der Scham etwa zeitgleich
oder danach und ich versuche das Lachen zu stoppen. Obwohl ich gerne zu
Extremen neige, sind diesbezüglich noch nur negative Gefühle erlaubt, bei
positiven bremse ich mich selber oder habe danach das erwähnte Schamgefühl.
Warum also verbiete ich mir positive Gefühle wie Lachen? Bzw. wieso schäme
ich mich dafür? Ich scheine zu denken, den anderen damit zu suggerieren,
dass ich mich nicht im Griff habe (negative Auslegung meinerseits – ich
könnte ja auch einfach als fröhlicher Mensch wahrgenommen werden, aber bei
mir überwiegt noch die negative Auslegung). Es ist vielleicht auch zu
verrückt, aber möglicherweise möchte ich auch nicht als fröhlich
wahrgenommen werden, da meine Krankheit bzw. ein trauriges, ernstes Äußeres
auch bisweilen ein Schutzmechanismus für mich war. Die Flucht in die
Krankheit, als Ausrede für Absagen, für mein Unvermögen etwas zu tun, mich
Dingen zu stellen. Als Schutz vor Aufgaben, die an mich gestellt werden
könnten und die „Herausforderungen“ und damit große Überwindung und
Anstrengung meinerseits bedeuten. Diesbezüglich wäre es natürlich nur
logisch, dass ich positive Gefühle kontrolliere, um mein Instrument nicht zu
verlieren. Ist das zu weit hergeholt? Ich bin mal wieder ziemlich abgewichen
von der eigentlichen Frage und meiner Aufgabe, ein Sitzungsfeedback zu
geben. Meist komme ich darüber ins Nachdenken und schreibe dann einfach
meine Gedanken auf. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich dadurch nicht ganz
stringent bei einem Thema bzw. der jeweiligen Frage bleibe. Also, die
Sitzung war für mich super – wie gesagt, erstmals mit Therapeuten gelacht
und mich entspannt. Bisher war ich immer in Alarmbereitschaft in
therapeutischen Sitzungen oder aber so gelangweilt, weil ich immer nur
erzählen sollte, dass mir das Ganze schnell leidig wurde. Diese Sitzung hat
mir Spaß gemacht, vor allem weil wir zusammen etwas entwickelt haben (die
Karten ergänzt haben), vieles besprochen wurde, wir uns die PPP angesehen
haben und das autogene Training probierten. Es war sehr kurzweilig und
abwechslungsreich.
Am meisten in der Sitzung
bewegte mich bzw. war mein wichtigstes Gefühl,
dass mein Schamgefühl ein weiterer
Puzzlestein ist auf dem Weg meiner Selbsterkundungstour. Und erneut steht
ein nicht ausreichend beachtetes Bedürfnis dahinter – das Selbstwertgefühl.
Ich bin sehr gespannt, was wir in der nächsten Sitzung diesbezüglich
besprechen. Vor allem die Bindungsforschung scheint mir einen spannenden
Zugang zu liefern. Meine Eltern spielen in den Erinnerungen zu meiner
Kindheit so gut wie keine Rolle. Ich weiß nicht, ob sie nicht da waren oder
warum dies der Fall ist. Ersteres kann möglich sein, da sie beide sofort
wieder weiter gearbeitet haben. Meine Mutter zwar Teilzeit, aber mit meiner
frühesten Kindheit verbinde ich primär meine Großmutter (die Mutter meiner
Mutter). Das war die beste Oma der Welt – was wohl jedes Enkelkind von
seiner Oma sagt. Sie hat sich sehr gekümmert, war aber auch übervorsichtig
und stets um mich in Sorge. Meine Mutter erzählte mal, dass auch sie ein
sehr ängstliches Kind war und erst später mehr aus sich herausgekommen ist,
nachdem mein Opa gestorben ist und sie nun helfen musste. Beide – Oma und
Mutter – haben mir im Folgenden stets alle Probleme aus dem Weg geräumt,
mich insofern sehr behütet und beschützt. Vielleicht weil meine Mutter
dachte, sie muss ihre Abwesenheit dadurch auffangen, dass sie alle Probleme
beiseite schafft? Jedenfalls glaube ich, dass daher mein mangelndes
Selbstwertgefühl herrührt oder zumindest teilweise hier Verbindungen
bestehen.
Die Sitzung lohnte sich,
weil ich die Anstrengungen der letzten Wochen
endlich ablegen konnte und ich es erstmals geschafft habe, mich zu
konzentrieren und im Augenblick zu bleiben. Insofern war ich auch sehr viel
entspannter, da ich gedanklich nicht zig Sachen bewältigen musste, sondern
einfach da war. Ein weiterer Punkt ist die bereits erwähnte gemeinsame
Erarbeitung eines Themas. Es ist für mich wie eine Probierwerkstatt, in der
ich dank Ihrer Unterstützung und Anregungen mit verschiedenen Methoden und
Gedanken spielen kann, Modelle entwerfe, verändere oder modifiziere und so
zu immer mehr Erkenntnissen und Fertigkeiten gelange, die ich auch im Alltag
anwenden kann und die mir helfen. Es hat meine innere Leere in diesen
Zeitraum gefühlt und meine Stimmung sehr verbessert. Vielleicht schaffe ich
es dies aufrechtzuerhalten.
In dieser Sitzung traute ich mich
(noch) nicht:
Es war eine sehr stimmige Sitzung und es gab keine Momente,
die mich haben zurückschrecken lassen. Insofern bestanden keine Probleme und
alles war möglich.
Durch die Sitzung wurde mir
klar,
dass ich mich sehr wohl bei Ihnen fühle und ich
Ihnen dankbar bin, dass Sie trotz Ihrer Belastung einer Therapie zugestimmt
haben. Ihre Art und Weise eröffnet mir eine Vielzahl von Handlungssträngen,
die mich zwar anfangs etwas erschlagen haben, für die ich aber nun dankbar
bin. Sie haben Recht, dass es am sinnvollsten ist, gleich Erkanntes
anzugehen, auch wenn dadurch vieles auf einmal hochkommt. So ist man/bin ich
am Schnellsten auch im Alltag auf eventuelle Schwierigkeiten vorbereitet.
Zudem bedingen oder beeinflussen sich die meisten der Handlungsstränge auch
unter einander, so dass eine isolierte Betrachtung nur hinderlich ist und
eben diese Zusammenhänge verschleiert.
Bspw. mein
perfektionistisches Streben führt dazu, dass ich noch schnell überfordert
bin und ich meine Person/Bedürfnisse noch hinten an stelle, was wiederum
bewirkt, dass ich mich noch zu wenig selbst wertschätze, dass ich mich
innerlich leer fühle und somit meiner Essstörung zuarbeite, die mich dann
wiederum davon abhält, am Leben teilzunehmen und die wohl extremste Form von
Selbsthass darstellt. Sie diente noch dazu, die innere Leere zu füllen, kann
dies aber nicht dauerhaft und ist insofern lediglich zu einem Automatismus
geworden, der nur auf Unachtsamkeit meinerseits lauert.
Was mir in dieser Sitzung fehlte, war
Wie so oft Zeit ... . Andererseits
ist der zeitliche Rahmen gut – er gibt mir stets genügend „Stoff“ mit, der
mich dann bis zur nächsten Sitzung beschäftigt und die Vorfreude wächst von
mal zu mal. So bin ich sehr gespannt, was Sie mir zur Bindungsforschung
erzählen werden.
Was ich mir für die nächste
Sitzung besonders wünsche, ist
ein "weiter so..." Ich wünsche mir, dass
ich es erneut schaffe, voll bei Ihnen zu sein. Dass wir wie gestern Hand in
Hand arbeiten und Sie mich durch Ihre Informationen und Rückfragen stets zu
neuen Gedanken anregen. Ich würde auch gerne die Entspannungsmethoden weiter
ausbauen und das Achtsamkeitstraining intensivieren. Ich sehe Äpfel seitdem
mit ganz anderen Augen... meine erste Studie könnte demnächst folgen, sofern
ich kein anderes Hobby finde.
Mit dem Therapeuten ging es
mir so,
dass ich
mittlerweile soviel Vertrauen gefasst habe, um mit Ihnen zu lachen und mich
bei Ihnen zu entspannen. Unsere gemeinsame Arbeit bzw. unsere Gespräche
befruchten meine Gedanken und sorgen insofern zu einem stetigen Austreiben
neuer Triebe und Stränge, die ggf. irgendwann auch Blüten tragen werden. Ich
genieße den Wissensinput und die Versorgung mit therapeutischen Methoden und
Informationen durch Sie, da ich so die Dinge besser verstehe und immer
wieder nachlesen kann. Diesbezüglich finde ich es mehr als bewundernswert,
was Sie alles wissen und wie Sie die Dinge/die Welt sehen können. Danke für
den Austausch und Ihre Transparenz!
Ich selbst nehme mir für die
nächste Sitzung vor, Mich
erneut darum zu bemühen über die Sitzungszeit komplett im Hier und Jetzt und
damit bei der Therapie zu sein. Mich auf meine Gefühle und Gedanken bis
dahin zu konzentrieren und diese schriftlich zu dokumentieren. Das Thema
Scham genauer zu erforschen und Ihre Website weiter zu erkunden ebenso wie
mich. Ich bin gespannt, wie meine Eltern auf die Prioritätenplatzvergabe
reagieren und wo sie mich einordnen. Innerlich muss ich leider bereits schon
jetzt sagen, dass ich diesbezüglich keine „ehrliche“ Einschätzung erwarte.
Ich erwarte/befürchte, dass es eine Diskrepanz gibt, zwischen Gesagtem und
meiner gefühlten Priorisierung, die Folge ihres Handelns ist und
wahrscheinlich schlechter votiert. Vielleicht bin ich aber auch zu
pessimistisch.
Die Sitzung erhält die
Schulnote
(von 1 bis 6): 1
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