Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Angst_Panik_Fragen_Antworten.htm
Fragen und Antworten zum Umgang mit Angst und Panik


Hier erscheinen in loser Folge an mich gerichtete Fragen und mein Versuch einer Antwort.

Ist Flugangst doch begründet? Stimmen die Zahlen?
Fliegen ist sicherer als Autofahren und sogar ungefährlicher als Bahnfahren. Das behaupten häufig Fluggesellschaften und verweisen auf die Statistik. In Wirklichkeit leben Flugpassagiere deutlich riskanter, schrieb dagegen die Illustrierte Stern nach dem Absturz der Concorde. Sie berief sich dabei auf einen Artikel des britischen Autors Andrew Weir im Londoner Wissenschaftsmagazin "New Scientist". Der Mythos der Sicherheit nährt sich davon, dass Fluggesellschaften in den für die Öffentlichkeit bestimmten Statistiken die Unfälle in Kilometer angeben, hieß es in dem Magazin. Da Flugzeuge horrende Kilometer fressen, resultiere daraus eine für die Airlines "traumhaft günstige Unfallrate" von 0,03 Toten pro 100 Millionen "Personen-Kilometer". Die Bahn rechne auf der gleichen Strecke mit 0,1 Toten. Weir komme zu ganz anderen Ergebnissen, weil die Länge des Fluges - allein 6200 Kilometer von Frankfurt nach New York oder gar 9150 Kilometer bis San Francisco - für das Unfallrisiko unerheblich sei. Unfallträchtig seien vor allem die Phasen kurz vor der Landung oder unmittelbar nach dem Start. Die "genaueste Methode" ist laut Weir die Zahl der Todesfälle mit der Zahl der Flüge zu vergleichen. So rechneten auch die Assekuranzen - und sogar der Flugzeughersteller Boeing. Selbst die Lufthansa gibt in ihren jährlichen "Jet Safety Report" die Zahl der schweren Unfälle (Totalverluste) im Verhältnis zu jeweils eine Million Sektoren (Flügen) an. Andrew Weir erzielt beim Vergleich der Todesfälle mit der Zahl der Flüge ganz andere Ergebnisse als die Fluggesellschaften. Danach kommen pro 100 Millionen "Personen-Flüge" 55 Menschen ums Leben. Im Auto stürben bei der gleichen Zahl von Reisen nur 4,5 Menschen, auf der Schiene seien 2,7 Tote zu beklagen. Nur Motorräder sind nach diesen Berechnungen noch gefährlicher als Flugzeuge: 100 Tote pro 100 Millionen Reisen.

Antwort: Natürlich kann man mit Statistiken (scheinbar) alles Mögliche begründen oder widerlegen. In der voran stehenden Argumentation könnte man beispielsweise bemängeln, dass auch diese Sichtweise "Bananen mit Äpfeln vergleicht": Wenn man schon auf die Zahl der Phasen kurz vor der Landung oder unmittelbar nach dem Start abstellt, müsste man auch bei den Autofahrern zusätzlich auf die Zahl weiterer Stopps and Goes (z. B, an Kreuzungen, Ampeln, Innenstädten usw.) abstellen. Im Gegensatz zum Fliegen, sind Autofahrten am Anfang und Ende der Reise eher ungefährlich. Außerdem: Wenn man schon die Zahl der Flüge mit der Zahl der Autofahrten vergleicht, sollte man die Zahl der Toten weglassen. Denn in Flugzeuge passen 50- bis 80-mal mehr Passagiere als in Autos. Die Zahl der Flüge mit Todesfolge dürfte dann wieder niedriger sein als die Zahl der Autofahrten mit Todesfolge. Die Flugangst richtet sich auch nicht unbedingt auf das "Absturzrisiko", sondern sehr viel häufiger auf das "Eingesperrt- und Ausgeliefertsein", das in Flugzeugen meist ausgeprägter ist als in einem Auto.