London (pte/19.01.2006/09:15)
- Das Verlangen nach Rache scheint in männlichen Gehirnen fest
einprogrammiert zu sein. Scans der Gehirnaktivität legen nahe, dass
Männer eine größere Befriedigung erleben, wenn Betrüger ihre
wohlverdiente Strafe erhalten. Das gilt zumindest dann, wenn diese
Bestrafung eine körperliche ist. Das Team um Tania Singer vom University
College London
http://www.fil.ion.ucl.ac.uk analysierte mit einem fMRI-Gerät die
Gehirnaktivität von 32 Freiwilligen, die an dem einfachen Spiel The
Prisoner's Dilemma teilgenommen hatten. Das Spiel erlaubt es den
Teilnehmern zu kooperieren oder sich gegenseitig zu betrügen und fördert
so entweder Kameradschaft oder Feindschaft. Die Ergebnisse der Studie
wurden in dem Fachmagazin Nature
http://www.nature.com
platziert.
Die Teilnehmer wurden nach dem Spiel in einem fMRI-Scanner platziert und
sahen in der Folge wie ihre Mitspieler mit elektrischem Strom behandelt
wurden. Während dieses Vorganges wurde ihre Gehirnaktivität
aufgezeichnet. Die Scans zeigten Unterschiede, wenn Spieler, die
kooperiert oder die betrogen hatten betroffen waren. Die Ergebnisse
deuten darauf hin, dass es Männern deutlich mehr Vergnügen bereitet zu
sehen, wenn an jemandem Rache geübt wird, der sie ungerecht behandelt
hat. Singer erklärte gegenüber New Scientist, dass sie einen so großen
Unterschied nicht erwartet habe.
Bei der Beobachtung der Verabreichung der Stromstöße wiesen beide
Geschlechter eine erhöhte Gehirnaktivität in zwei Bereichen des
cingulären Cortex auf, die mit der direkten Erfahrung von Schmerz in
Zusammenhang stehen. Es wurde in der Vergangenheit bereits nachgewiesen,
dass die so genannten Spiegelneuronen aus Empathie mit den Erfahrungen
einer anderen Person heraus aktiv werden können. Männer und Frauen
zeigten bei der Bestrafung von Betrügern eine leicht verringerte
Aktivität. Das legt nahe, dass ein Gefühl der Empathie mit sozialem
Verhalten in Zusammenhang steht. Die Aktivität verringerte sich bei
Männern jedoch deutlich, wenn Schwindler bestraft wurden. Zusätzlich
wurden verschiedene andere Gehirnregionen der männlichen Teilnehmer
aktiv. Dabei handelte es sich um Bereich, die mit der Erfahrung von
Belohung verbunden sind, wie das ventrale Striatum (Nucleus accumbens)
und der orbitofrontalen Cortex. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Männer
nicht nur weniger Mitgefühl für Betrüger empfinden sondern, dass es
ihnen Vergnügen bereitet, wenn sie bestraft werden.
(Ende)
Quelle: pressetext Nachrichtenagentur
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