Idstein (pte/16.08.2006/13:55) - Eine
Forschungsgruppe der Europa Fachhochschule Fresenius
http://www.fh-fresenius.de/, die deutsche Gewässer auf
Barbituratenrückstände untersucht hat, fand heraus, dass noch Jahrzehnte
nach der Verwendung dieses Beruhigungsmittels Rückstände in Grund- und
Flusswasser der Mulde, einem Nebenfluss der Elbe, zu finden sind. Thomas
Knepper, Leiter des Forschungsprojekts, erklärt, dass fast in
Vergessenheit geratene Substanzen noch nach vielen Jahren aufgrund ihrer
hohen Persistenz gegenüber mikrobiellem Abbau auffindbar seien.
Die entnommenen Wasserproben wurden mittels
Gaschromatographie-Massenspektrometrie untersucht (GC-MS). Dabei konnten
die Barbiturate Butalbital, Secobarbital, Hexobarbital, Aprobarbital,
Phenobarbital und Pentobarbital bis zu einem Nanogramm pro Liter
nachgewiesen werden.
Manuela Peschka, Chemieingenieurin der Forschungsgruppe, betont, dass
die ökologischen Folgen der Rückstände im Trink- und Grundwasser bislang
noch nicht abgeschätzt werden können. "Für den Menschen kann das
Medikament zur Abhängigkeit führen und bei Überdosierung sogar zum Tod.
Dennoch müsste dafür die Konzentration des Stoffes im Trinkwasser
erheblich stärker sein", erklärt Peschka gegenüber pressetext. Eine
weiterführende Forschung sei derzeit nicht geplant. Die veröffentlichten
Ergebnisse dienen lediglich dazu, die Behörden auf die momentane
Situation aufmerksam zu machen.
Das Medikament wurde hauptsächlich in den 50er und 60er Jahren verwendet
und unter anderem in der Anästhesie und als Beruhigungsmittel
eingesetzt. Aufgrund der großen Suchtgefahr und der fatalen Konsequenzen
wurde die Verwendung des Medikaments weitläufig eingeschränkt. Heute
befinden sich nur noch zwei der Wirkstoffe des Mittels in der
Humanmedizin im Einsatz. (Ende)
Quelle: Pressetext.Nachrichtenagentur |