fzm - Marathonläufer sollten vor oder nach dem Lauf nicht mehr als drei
Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Sonst besteht die Gefahr eines
lebensgefährlichen Salzmangels im Blut. Diesen Rat gibt Professor Martin
Halle vom Klinikum rechts der Isar, München, in der DMW Deutsche
Medizinische Wochenschrift (Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2005).
Anlass für die Warnung sind neue
Studienergebnisse aus den USA. Dort hatte jeder achte Marathonläufer
einen Salzmangel im Blut (Fachwort Hyponatriämie). Dies kann nach
Auskunft von Professor Halle zwei Ursachen haben: Einmal führen
Schwitzen und eine erhöhte Harnproduktion direkt zum Salzverlust. Zum
anderen würden viele Marathonläufer übermäßig viel trinken. Die Folge
sei eine "Verdünnungshyponatriämie". Der Salzgehalt sinke relativ zur
Blutmenge.
Der Sportmediziner rät zu einer mäßigen
Flüssigkeitszufuhr. Am besten lösche der Läufer den Durst mit sog.
isotonischen Getränken. Sie enthalten Salz in einer auf das Blut
abgestimmten Konzentration. Gewichtskontrollen im Training und nach dem
Wettkampf seien eine gute Kontrollmöglichkeit. Wird der Salzmangel nicht
bemerkt, kann es zu Benommenheit, später auch zur Bewusstlosigkeit oder
Krampfanfällen kommen. Professor Halle empfiehlt allen Marathonläufern
eine ärztliche Untersuchung und eine ausreichend lange (mindestens drei
Monate) Vorbereitungszeit vor dem Lauf, ferner eine moderate isotonische
Flüssigkeitszufuhr und Gewichtskontrollen während Training und
Wettkampf.
M. Halle:
Marathonlaufen: gefährlicher als man meinen könnte
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2005; 130 (27): 1625 |