fzm - Im
Internet findet man zahlreiche medizinische Informationen, die meist von
speziellen Diensten, zum Teil im Rahmen von Gesundheitsportalen, angeboten
werden. Die Einschätzung, wie seriös diese Angebote sind und ob sie den
aktuellen Stand medizinischen Wissens wiedergeben, obliegt dem Patienten.
Immerhin kann er sich über Ursache und Behandlungsbedürftigkeit seiner
Beschwerden zunächst einmal informieren, bevor er sich zu einem Arztbesuch
entschließt. Ein Beitrag in der Zeitschrift "Krankenhauspsychiatrie" (Georg
Thieme Verlag, Stuttgart. 2006) diskutiert Internet-Angebote durch Kliniken
und Arztpraxen.
Aus Patientensicht ist es sehr nützlich, sich
über die Leistungen einer Klinik informieren zu können, angefangen bei
medizinischen Informationen über die Bedeutung bestimmter Symptome oder die
Merkmale einer Krankheit über spezielle Therapieformen bis zu interaktiven
Selbsttests bei bestimmten Krankheitsbildern, beispielsweise im
psychologisch-psychiatrischen Bereich. Nützlich sind auch Informationen zum
leitenden ärztlichen und pflegerischen Personal, Informationen und Checklisten
für Patienten zur Vorbereitung des Aufenthaltes in der betreffenden Klinik
oder auch interaktive Fortführung einer Therapie bei geeigneten Krankheiten
(Telemedizin und Cyber-Psychologie). Eine virtuelle Tour durch das Krankenhaus
macht den Patienten damit vertraut, was er zu erwarten hat. Patientenbindung
über das Internet gewinnt auch für niedergelassene Ärzte zunehmend Bedeutung.
Die Websites der Krankenhäuser oder Sanatorien müssen so aufgebaut sein, dass
man sie sowohl über den Namen der Institution als auch über die Eingabe
spezieller Krankheitsbilder findet, das heißt, dass man nach der Vorhaltung
spezieller medizinischer Leistungen suchen kann. Schließlich kann eine Website
auch zu Marketingzwecken eingesetzt werden, etwa in Richtung "Medical Wellness".
Wertvoll ist auch die möglichst zeitnahe Beantwortung bestimmter Anfragen
durch den Patienten, sei es an den Chefarzt oder an die Verwaltung. Im Bereich
der Psychiatrie ist besonders wichtig, dass sich Patienten erst einmal anonym
informieren können, bevor sie in persönlichen Kontakt treten. Auch können
Informationen für die Allgemeinbevölkerung zum Abbau von Vorurteilen und zur
Entstigmatisierung der Patienten sowie Beratung der Angehörigen zur
Verbesserung der Compliance des Patienten beitragen.
G. Dammann:
E-Health Marketing für Krankenhäuser – zwischen E-Commerce und E-Health
Krankenhauspsychiatrie 2006; 17 (4):
S. 173-180 |