Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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 Diät vermeidet Antibiotika-Durchfall

fzm - Da Antibiotika nicht zwischen Krankheitserregern und den normalen Darmbakterien unterscheiden können, erleben viele Menschen eine Veränderung des Stuhlgangs, wenn der Arzt ihnen Antibiotika verordnet hat. Die Ursache ist in den wenigsten Fällen eine Besiedlung des Darms mit Antibiotika-resistenten Keimen, wie vielfach angenommen wird. Nach Auskunft von Prof. Emil Reisinger von der Universität Rostock sind die Stuhlveränderungen in der Regel die Folge der fehlenden Bakterientätigkeit im Darm. Die Ärzte sprechen von einer Störung der "Darmflora". Die normalen Darmbewohner bauen nämlich Kohlehydrate ab, nehmen Fettsäuren auf und verändern die Gallensäuren im Darm. Ohne die Bakterien binden nicht verdaute Kohlehydrate Wasser (Osmose), das infolge der Gallensäuren vermehrt vom Dickdarm freigesetzt (Sekretion) wird. Die Kombination von Osmose- und Sekretions-Wirkung führt dann zu vermehrten Stuhlgängen.

Beides lässt sich beeinflussen. Prof. Reisinger rät den Patienten in der DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift (Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2004) Nahrungsmittel mit hohem Gehalt an schlecht-verdaulichen Kohlehydraten zu meiden, wenn sie Antibiotika einnehmen müssen. Besonders häufig sind sie in Früchten, aber auch in Süßstoffen, die Fruchtzucker oder Sorbitol enthalten. Auch auch Karotten, Kohl, Bohnen und andere faserreiche Nahrungsmittel sollte man vorübergehend meiden. Sonst kann der Versuch, sich anlässlich einer Antibiotikabehandlung besonders gesund (mit viel Obst und Ballaststoffe) zu ernähren, buchstäblich "nach hinten" losgehen.

Doch nur selten, bei etwa zwei bis sieben Prozent der Patienten, kommt es zu mehr als drei weichen oder flüssigen Stühlen pro Tag. Dann sollten die Patienten einen Arzt aufsuchen. Dieser wird unter anderem prüfen, ob nicht doch eine Infektion mit resistenten Krankheitserreger vorliegt. In diesem Fall kann es notwendig werden, die Antibiotika-assoziierte Diarrhö (so der medizinische Fachausdruck) durch die Gabe bestimmter weiterer Antibiotika zu behandeln.

Reisinger EC et al.:
Antibiotika-assoziierte Diarrhö
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2004; 129 (36): S111-S113