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4 Milliarden Euro
zur Heilung von Depressionen
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fzm -
Welche Krankheiten spielen im gesundheitspolitischen
Entscheidungsprozess eine wichtige Rolle? Die Bedeutung einer
Krankheit hängt nicht nur davon ab, wie hoch der mit ihr verbundene
Verbrauch von Ressourcen ist, sondern auch davon, in welchem Ausmaß
sie die Lebensqualität beeinträchtigt. Dafür gibt es verschiedene
quantitative Messverfahren. Wie aus einem Aufsatz in der Zeitschrift
"Psychiatrische Praxis" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2007)
hervorgeht, standen Depressionen 2002 weltweit an dritter Stelle unter
den wichtigsten Krankheitsursachen. Die Maße heißen DALY und QUALY,
beides Akronyme für die Krankheitslast durch vorzeitigen Tod als auch
Lebensjahre mit Behinderung bzw. die Lebenszeit mit
krankheitsbedingter Beeinträchtigung der Lebensqualität. In Europa
betrug die durch Depressionen (unipolar) hervorgerufene Krankheitslast
über neun Millionen DALYs, was einem Anteil von sechs Prozent an allen
für Europa errechneten DALYs entsprach. 2,3 Millionen Menschen litten
in Deutschland 2002 an einer depressiven Erkrankung. Durch Verlust an
Lebensqualität aufgrund depressiver Erkrankungen gingen 2002 in
Deutschland je nach Berechnungsmodus zwischen zweihunderttausend und
vierhunderttausend beeinträchtigte Lebensjahre verloren, durch
vorzeitigen Tod waren es 2002 über vierhunderttausend Lebensjahre.
Eine weitere Alternative zur Quantifizierung der Krankheitslast ist
ihre monetäre Bewertung. Meist wird ein Befragter gebeten, den
maximalen Preis anzugeben, den er für eine – heute noch –
hypothetische Verbesserung seines Gesundheitszustandes zu zahlen
bereit wäre. Dies wird schon bald bittere Realität werden. Die
Zahlungsbereitschaft der an Depression erkrankten deutschen
Bevölkerung betrug 4,3 Milliarden Euro pro Jahr.
H.-H. König:
Die Krankheitslast von depressiven Erkrankungen in Deutschland.
Psychiatrische Praxis 2007; 34 (6): S. 292-301
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