fzm - Vier Buchstaben beschreiben die sechsthäufigste Todesursache
weltweit: COPD ist die Abkürzung für "chronic obstructive pulmonary
disease". Dieser englischsprachige Begriff umfasst zwei früher getrennte
Krankheiten, die aber eine Einheit bilden: Die chronische Bronchitis und
ihre Folgekrankheit, das Emphysem. Dies ist die Überblähung der Lunge,
die zu fortschreitender Atemnot und zum Tod führt. Die Ursache der
Erkrankung ist eindeutig. Tabakrauchen ist nach Auskunft von Professor
Wolfgang Petro, Chefarzt der Klinik Bad Reichenhall, für etwa 90 Prozent
aller COPD-Fälle verantwortlich. In den anderen Fällen seien Reizstoffe
am Arbeitsplatz die Ursache, erklärt der Reha-Mediziner gegenüber der
DMW Deutschen Medizinischen Wochenschrift (Georg Thieme Verlag,
Stuttgart. 2005).Die COPD
schreitet langsam aber kontinuierlich voran, wogegen es nur eine
wirksame Therapie gebe: Die Raucherentwöhnung, am besten in Kombination
mit körperlichem Training, Atemtraining und Physiotherapie. Die ganze
Palette der Reha-Maßnahmen müsse genutzt werden, um die Patienten wieder
fit zu machen, fordert Professor Petro, der seine Patienten kennt:
"Viele waren ihr ganzes Leben inaktiv, sind übergewichtig und träge."
Ambulante Programme, etwa die Teilnahme an Lungensportgruppen, fruchten
da wenig. Der Bad Reichenhaller Mediziner fordert deshalb ein
zweimonatiges stationäres Programm. Dabei versucht er seinen Patienten
klar zu machen, dass sie keine Alternative haben: Es gebe kein
Medikament, das den Abfall der Lungenfunktion aufhalten kann. Mit
anderen Worten: Wer weiter raucht, stirbt früher. Eine Operation käme
nur für sorgfältig ausgewählte Patienten in Frage. Dabei entfernt ein
Chirurg überblähte Lungenabschnitte. Eine Heilung wäre nur durch eine
Lungentransplantation möglich. Doch diese letzte Option dürfte
angesichts des Spendermangels kaum realistisch sein.
R. Fath:
COPD: Raucherentwöhnung ist die entscheidende Maßnahme
DMW Report 2005/2006 2005; 130 (S1): 12 |