fzm - Krebspatienten profitieren von
Ausdauertraining während und nach der Therapie. Diese Meinung vertritt
Kathrin Hillebrand jetzt in der Fachzeitschrift "physiopraxis" (Georg
Thieme Verlag, Stuttgart, 2004). Hillebrand ist Bachelor der
Physiotherapie und arbeitet in einem Reha-Zentrum und in einem
Krankenhaus. Das Training hilft den Betroffenen ihr positives
Körpergefühl wieder zurückzugewinnen. Sport stärkt außerdem das
Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem. Zusätzlich wird der Patient
psychisch stabilisiert, da vermehrt Endorphine ausgeschüttet werden. Bei
Krebspatienten, die während und nach der Therapie regelmäßig trainieren,
treten daher weniger Therapie-Nebenwirkungen auf als bei Untrainierten.
Sie haben weniger Kopfschmerzen und Übelkeit, können besser schlafen und
haben mehr Appetit. Thrombosen und Infektionen sind seltener und die
Liegedauer im Krankenhaus ist kürzer. "Für Ausdauertraining spricht
außerdem, dass der Patient aktiv an seiner Genesung mitarbeitet",
erklärt Hillebrand. Das Training absolvieren Patienten auf dem Laufband
oder dem Fahrradergometer. Sind sie sehr geschwächt, kann ein
Bettfahrrad genutzt werden. Ein sinnvolles Training besteht aus einer
Kombination aus Belastungs- und Erholungsphasen. So verbessert sich die
Leistungsfähigkeit. Bevor der Physiotherapeut das Trainingsprogramm
plant, sollte er Größe und Gewicht des Patienten messen,
Nebenerkrankungen erfragen, Blutwerte bestimmen und die Belastbarkeit
messen. Während des Trainings überwacht der Physiotherapeut permanent
den Puls, damit der Patient den individuell errechneten Maximalpuls
nicht überschreitet. Sport kann - auf diese Weise betrieben - die
Lebensqualität von Krebspatienten verbessern.
Kathrin Hillebrand:
Psychoneuroimmunologische Erkenntnisse nutzen: Ausdauertraining in der
Onkologie. physiopraxis. 2004; 9. |