Das Ergebnis zeigte, dass Eltern, die die Serie sahen und die erteilten
Ratschläge der Serie befolgten, weit weniger Probleme mit ihren Kindern
hatten als vorher. So hätten über 40 Prozent der verhaltensauffälligen
Kinder nach dem Auslaufen der Serie ihr Verhalten deutlich gebessert und
konnten als 'normal' eingestuft werden.
So konnte unter anderem auch das Vertrauen in die eigenen erzieherischen
Fähigkeiten gesteigert werden. Darüber hinaus gaben 45 Prozent der
befragten Eltern an, in schwierigeren Situationen nicht mehr so schnell
überzureagieren. "Die Ergebnisse zeigen, dass die Medien bei der
Vermittlung von relevanten erzieherischen Informationen sehr konstruktiv
eingebunden werden können. Ratgeber in einem Unterhaltungskontext können
einen wirklich positiven Einfluss auf Kinder und Eltern haben", erklärt
Matt Sanders von der University of Manchester.
Ähnliche Ergebnisse erzielte das Institut für Publizistik und
Kommunikationswissenschaften der Universität Wien
http://www.univie.ac.at/publizistik vor wenigen Monaten bei einer
ähnlichen Studie, wobei TV-Formate aus Großbritannien, Deutschland und
Österreich verglichen wurden. Wie Jürgen Grimm, Leiter der Studie
'TV-Super Nannys'
http://www.tvsupernanny.at, gegenüber pressetext anmerkt, stand hier
vor allem die Nutzung der Formate im Vordergrund. "Trotzdem haben wir
Hinweise auf Verhaltensänderungen bemerkt", erklärt Grimm im
pressetext-Gespräch. So wurde bei den Sehern beispielsweise der Wunsch
nach eigenen Kindern gestärkt. Darüber hinaus hätte sich ein so genannter
'Erziehungsoptimismus' eingestellt. "Die Seher, die Eltern waren, hatten
das Gefühl etwas ausrichten zu können und nicht bloß Moderatoren zu sein",
so Grimm.
Trotz positiver Beobachtungen wurden auch einige negative Einflüsse der
Nanny-Shows bemerkt. So sei beispielsweise die männliche Erzieherrolle in
der deutschen Ausgabe teilweise stark vernachlässigt worden. "Vielleicht
ist es in der Praxis noch so, dass Väter in die Erziehung eingebunden
werden. Doch ist dies sicher nicht unsere Vorstellung von Erziehung und
sollte somit auch nicht vermittelt werden", erklärt Grimm. Mittlerweile
werde aber auch der väterliche Einfluss mehr berücksichtigt. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland
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