Die Niederschrift der tiefsten Gedanken und Gefühle im Zusammenhang mit
persönlichen traumatischen Erfahrungen hat als Therapieform bereits bei
unterschiedlichen Krankheiten positive Effekte gezeigt (z. B. RA, Asthma
und Brustkrebs). Sowohl physische als auch psychische Aspekte der
Krankheit wurden dabei verbessert. In einer Studie wurde nun der Erfolg
einer solchen Therapie bei Fibromyalgie-Patientinnen untersucht. Die
Autoren weisen dabei auf den im Vergleich zu anderen Krankheiten besonders
hohen Anteil von Fibromyalgie-Patienten mit sexuellem oder physischem
Missbrauch in der Vorgeschichte hin.
92 Patientinnen mit
Fibromyalgie wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe legte in
drei 20-minütigen Laborsitzungen mithilfe einer kurzen Anleitung ihre
Gedanken und Gefühle zu persönlichen traumatischen Erfahrungen in
schriftlicher Form nieder. Die zweite Gruppe nahm zur Kontrolle ebenfalls
an drei 20-minütigen Laborsitzungen teil, in der sie aber nur ihren
normalen Tagesablauf schriftlich schildern sollte. Die dritte Gruppe
schließlich erhielt nur die übliche Behandlung. Vor der Behandlung,
unmittelbar danach und nach 4 bzw. 10 Monaten wurden von allen Patienten
das psychische Wohlbefinden und der Status von chronischen Schmerzen und
chronischer Müdigkeit erhoben.
Als Ergebnis zeigte sich nach 4
Monaten in der Trauma-Niederschrift-Gruppe bei allen drei erhobenen Parametern
eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Zeitpunkt vor der Behandlung und
gegenüber den beiden Kontrollgruppen. Nach 10 Monaten war dieser Vorteil
allerdings wieder verschwunden.
Die Autoren folgern daraus, dass
eine solche Therapie zumindest kurzfristig einen deutlichen positiven Effekt
auf Fibromyalgie-Patienten hat. Die Aufgabe für die Zukunft wird sein, dies
auch in einen langfristigen Effekt umzuwandeln. Möglicherweise gelingt dies
bereits durch eine regelmäßige Wiederholung der Therapie.
Diese Studie bestätigt, dass durch
die Beschäftigung mit in der Vergangenheit erlittenen persönlichen
traumatischen Ereignissen, die der Auslöser oder Unterstützer verschiedener,
vor allem psychosomatischer Erkrankungen sein können, positive Effekte auf den
Verlauf vieler Erkrankungen möglich sind.
Quelle:
Broderick J E, Junghaenel
D U, Schwartz J E: Written Emotional Expression Produces Health Benefits in
Fibromyalgia Patients. Psychosom Med 67 (2005) 326-334
Nachweis:
http://www.problemkreis-sad.de/1177_DEU_HTML.asp (Mit freundlicher
Genehmigung von Stada)
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