Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Rauchen verdoppelt das Risiko von posttraumatischem Stress

   
Cambridge (pte/09.11.2005/09:15) - Raucher erleiden zwei Mal so wahrscheinlich ein posttraumatisches Stresssyndrom (PTSD) als Nichtraucher. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Harvard School of Public Health http://www.hsph.harvard.edu gekommen, an der Zwillinge teilnahmen, die als Soldaten dienten. Es wird geschätzt, dass nach einem schweren Trauma rund ein Drittel der Menschen an einem posttraumatischen Stresssyndrom leiden. Dabei handelt es sich um eine seelische Erkrankung, die durch Angstgefühle, erneutes Durchleben der Stresssituationen und Panikattacken gekennzeichnet ist. Nikotinabhängigkeit wurde bereits in der Vergangenheit mit PTSD in Zusammenhang gebracht. Die genaue Beschaffenheit dieses Zusammenhanges war bisher jedoch unbekannt. Die aktuelle Studie belegt, dass Rauchen zu den entscheidenden Risikofaktoren gehört, die Menschen für ein PTSD prädisponieren. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in den Archives of General Psychiatry http://archpsyc.ama-assn.org veröffentlicht.

Das Team um Karestan Koenen untersuchte die Gesundheitsakten von 6.744 männlichen Zwillingspaaren, die während des Vietnamkrieges in den amerikanischen Streitkräften gedient hatten. Bei rund der Hälfte der Teilnehmer handelte es sich um eineiige Zwillinge. Gemeinsame genetische Faktoren erklärten eine Überschneidung von 63 Prozent zwischen Nikotinabhängigkeit und PTSD. Laut Koenen könnten einige Gene, die das PTSD Risiko beeinflussen, sich auch auf das Risiko für eine Nikotinabhängigkeit auswirken. Eine ähnliche Wechselwirkung sei auch in umgekehrter Richtung denkbar. Die Analyse ergab, dass rauchende Soldaten, die einer traumatischen Erfahrung ausgesetzt waren, über ein doppelt so hohes PTSD-Risiko verfügten. Koenen erklärte gegenüber New Scientist, dass Nikotin einige der gleichen neurobiologischen Bahnen stimuliert, die auch mit Stress und Sucht in Verbindung stehen. Rauchen könnte daher diese Bahnen sensibilisieren. Aus diesem Grund könnte ein folgender schwerer Stress das PTSD-Risiko erhöhen. Die Wissenschafterin kann derzeit keine Angaben dazu machen, ob eine Änderung der Rauchgewohnheiten das erhöhte Risiko wettmacht. Zusätzlich zeigte sich, dass Menschen nach einer traumatischen Erfahrung mit oder ohne PTSD eher dazu neigten, mit dem Rauchen anzufangen.
(Ende)

Quelle: Pressetext.Nachrichtenagentur GmbH