Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Ist Testosteron mitursächlich für die Finanzkrise?
Neurowissenschaftler wünschen sich mehr Frauen als Banker


Foto: Flickr/Herval

 

München/Cambridge (pte004/14.07.2012/06:15) - Testosteron und andere Hormone sind schuld an den Finanzblasen- und Krisen der vergangenen Jahre: Sie sorgten dafür, dass sich junge männliche Trader an den Börsen in wahnwitzige Risiken stürzten. Mit dieser These lässt John Coates, Neurowissenschaftler an der Universität Cambridge http://neuroscience.cam.ac.uk und früher selbst Wertpapierhändler an der Wall Street, auf der DLD Women http://dld-conference.com in München aufhorchen. Die Börsen brauchen mehr Frauen, so seine Forderung angesichts 90 Prozent männlicher Aktienhändler.

Euphorie und Wahnwitz

Die Biologie spielt eine gewichtige Rolle in globalen Finanzkrisen, so die Aussage des Experten laut "Wired". "Jeder Bankencrash hat den Ausgangspunkt im Ende einer Gewinnserie von Börsenhändlern. Das Gewinnen macht euphorisch, wahnwitzig und übermäßig optimistisch." Männer nehmen zu viel Risiko auf sich, was oft fatal ende. Frauen sind hingegen eher auf sozialen Stress als auf Konkurrenzkampf sensibel - was sie zumindest in schwierigen Marktlagen widerstandsfähiger und weniger hormongesteuert macht.

Coates hat die Biochemie von Börsenbrokern untersucht und es dabei vor allem auf das "Männerhormon" Testosteron abgesehen. Der Körper setzt es in Wettbewerbs-, Risiko- und Siegsituationen frei, wobei man aus dem Tierreich den "Gewinner-Effekt" kennt: Sieg im Kampf erhöht das Testosteron, was auch im nächsten Kampf siegen lässt. Tückischerweise ist das optimale Hormonniveau irgendwann überschritten, was zu viel Selbstvertrauen einflößt: Die Tiere werden zu kampfeslustig, wollen zu große Reviere kontrollieren und jagen zu viel.

Börse ist freie Wildbahn

"Aus Risikofreude wird somit riskantes Verhalten. Dasselbe passiert an der Wall Street", sagt Coates. Bei Börsenhändlern in London konnte er bisher nachweisen, dass höhere Testosteronwerte morgens mit höheren erzielten Profiten am Nachmittag korrelieren, was auf gesteigerte Risikobereitschaft zurückgeht. So fantastisch dieser Mechanismus erscheint, haben Hormone meist eine Dosis-Reaktionskurve in verkehrter U-Form. "Ist der Höhepunkt überschritten, geht man zu hohes Risiko ein", erklärt der Experte.

Umgekehrtes gilt für das Stresshormon Cortisol, das in Spuren positiv wirkt, darüber hinaus aber den Blutdruck hebt und Magengeschwüre bis Depressionen verursachen kann. Studien bei deutschen Aktienhändlern zeigen, dass schwankende Handelsergebnisse das Cortisolniveau triggern. "Vermutlich sorgt eine Börsenhausse für Testosteron, wodurch Händler risikofreudiger bis aggressiv werden, was zu Blasen führen kann. Fallen die Kurse, macht Cortisol allzu risikoscheu. Das macht die Risikopräferenz in der Finanzwelt so unstabil."

Quelle: Pressetext.de