London/Stockholm (pte/16.05.2008/13:55) - Fettleibigkeit ist nicht nur
ungesund, sondern hat auch nachteilige Wirkung für die Umwelt. Zu
diesem Schluss kommt eine Studie der London School of Hygiene and
Tropical Medicine
http://www.lshtm.ac.uk.
Die Forscher hatten nämlich den Nahrungsmittelverbrauch von je einer
Milliarde Fettleibigen mit der von einer Mrd. Schlanker hypothetisch
miteinander verglichen, berichtet das Wissenschaftsmagazin New
Scientist. Dicke brauchen wesentlich mehr Nahrungsmittel und das
wiederum belastet die Umwelt.
Zwei wesentliche Komponenten haben den Studienleiter Phil Edwards
dabei besonders interessiert. Wie viel Nahrung müssen die Menschen zu
sich nehmen, um einfach nur leer zu laufen, also ohne körperliche
Betätigung. "Gemeint ist damit der einfache Wert, um etwa die
Blutversorgung und den gesamten Metabolismus aufrecht zu erhalten",
erklärt Edwards gegenüber pressetext. Zudem habe man errechnet wie
viel Nahrungsmittel Menschen während der üblichen Aktivitäten Tag für
Tag konsumieren. "Anschließend haben wir Menschen mit einem BMI von
24,5 mit jenen, die einen BMI von 30 oder mehr aufwiesen, miteinander
verglichen", so der Forscher. Das Ergebnis sei verblüffend gewesen:
Die Schlanken konsumierten am Tag um insgesamt 18 Prozent weniger
Kalorien als die Dicken, die insgesamt auf 2.960 Kalorien kamen.
"Wenn man sich anschließend die Zahlen ansieht, die größere und
dickere Menschen verbrauchen, um einfach nur die Körperfunktionen
aufrecht zu erhalten, wird offensichtlich, dass Dickere 1.680 Kalorien
täglich, Dünnere aber nur 1.550 Kalorien täglich konsumieren." Es sei
natürlich auch deutlich geworden, dass Dickere mehr Energie aufwenden
müssen, um von A nach B zu gehen. Die Resultate zeigen deutlich, dass
Abnehmen nicht nur gesünder sei, sondern auch noch andere Folgen mit
sich bringe. "Die Untersuchung hat verschiedene Gründe. Einer davon
ist, dass die Statistiken zeigen, dass bis 2010 rund 40 Prozent der
Briten fettleibig sein werden." Einen weiteren Hintergrund bildet die
derzeitige Diskussion um die steigenden Nahrungsmittelpreise und dem
Ausbau der Biotreibstoffe. "Dickere Menschen essen einfach mehr", so
Edwards, der auch hochrechnet, dass für die Gewinnung eines einzigen
Kilogramm Fleisches sieben Kilogramm Pflanzen nötig sind. "Das haben
wir aber gar nicht mit ins Kalkül gezogen", so der Forscher
abschließend im pressetext-Interview.
Auch eine andere Studie warnt vor den Folgen der
Nahrungsmittelverschwendung: das Stockholm International Water
Institute
http://www.siwi.org
hat errechnet, dass die Süßwasserreserven durch weggeworfene
Nahrungsmittel extrem belastet werden. Am schlimmsten ist die
Verschwendung von Nahrungsmitteln in den USA, wo 30 Prozent aller
Lebensmittel - mit einem Wert von 48,3 Mrd. Dollar jährlich -
weggeworfen werden. Das ist als ob man einen Wasserhahn laufen ließe
und 40 Billionen Liter Wasser in die Mülltonne fließen lasse, so der
Bericht. Mindestens 500 Mio. Haushalte könnten mit dieser Menge Wasser
jährlich auskommen. Der Report "Saving Water: From Field to Fork"
fordert dazu auf, die Verschwendung von Lebensmittel bis 2025 zu
halbieren.
(Ende)
Quelle: Presstext.de