Baton Rouge/Wien (pte001/12.12.2012/06:00) -
Ein Fernseher im Schlafzimmer erhöht das Risiko von Übergewicht bei
Kindern. Zu diesem Ergebnis ist eine aktuelle US-amerikanische Erhebung
des Pennington Biomedical Forschungszentrums gekommen. Mehr als zwei
Stunden fernsehen täglich kann das Gewicht von Kindern signifikant
erhöhen. Die Forscher wollten den Zusammenhang zwischen dem Besitz eines
TV-Gerätes im Schlafzimmer, dem Fernsehkonsum selbst und Übergewicht bei
Kindern analysieren.
Die Forschen haben herausgefunden, dass
Kinder, die ein TV-Gerät im Schlafzimmer haben, auch mehr fernsehen.
Diese haben zudem mehr Fettmasse und mehr adipöses Unterhautgewebe. Ein
stärkerer Zusammenhang mit Adipositas besteht hierbei jedoch mit dem
Besitz eines Gerätes im Schlafzimmer als mit der Konsumzeit.
Folgen durch ungeeignete Inhalte
"Das Fernsehen kann auch emotionale
Nachteile für Kinder haben. Wenn sie zum Beispiel alleine sind, können
sie Inhalte sehen, die nicht für sie geeignet oder nicht für dieses
spezielle Kind gedacht sind", erläutert der Gesundheitspsychologe
Dominik Rosenauer gegenüber pressetext. Ungeeignete Sendungen können sie
folglich verstören. Viele Eltern würden sich wundern, warum sich das
Kind anders verhält, da über das Gesehene nicht gesprochen werde.
Das Gerät würde häufig auch als digitaler
Beruhigungsapparat erlaubt, wenn Eltern etwas anderen machen wollen.
"Zusätzlich wird in Familien, in denen ein hoher Fernsehkonsum erlaubt
ist, auch weniger auf die Qualität des Essens und auf Bewegung geachtet,
was die Gewichtszunahme bei diesen Kindern erklären kann", sagt der
Experte.
TV verändert gemeinsame Paarzeit
Auch für Erwachsene hat der Fernseher im
Schlafzimmer negative Auswirkungen. "Das Schlafzimmer ist - wie der Name
schon sagt - zum Schlafen oder Miteinanderschlafen gedacht", führt der
Psychologe aus. Ein Gerät würde die gemeinsame Paarzeit verändern. "Wenn
Mann und Frau etwas unterschiedliches sehen wollen, geht einer von ihnen
in das Wohnzimmer zum Fernsehen. Es kommt dadurch zu einer Entzweiung",
ergänzt Rosenauer.
Der TV-Konsum nimmt laut dem Fachmann
zulasten des Internets jedoch ab. "Der Fernseher als nicht interaktives
Medium wird immer uninteressanter", sagt er. Netzwerke wie Facebook oder
Online-Medienportale ziehen daher mehr Rezipienten an und verändern das
Konsumverhalten.
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