Chapel Hill/Anderach (pte/01.07.2009/11:15)
- Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, darf darauf hoffen, im Alter
ein besser durchblutetes Gehirn zu besitzen. Medizinern der University
of North Carolina
http://www.unc.edu
zufolge gleichen die Blutgefäße körperlich aktiver Senioren denjenigen
junger Erwachsenen. Bei Menschen die sich wenig bewegen, verkümmern
hingegen die Arterien. Veröffentlicht wurden diese Ergebnisse in der
Fachzeitschrift American Journal of Neuroradiology.
Das Team um die Neurochirurgin Elizabeth Bullitt untersuchte in einer
Pilotstudie 14 körperlich aktive Senioren zwischen 60 und 80 Jahren.
Per Angiografie, einer Methode zur Darstellung der Blutgefäße durch
Magnetresonanz, wurden Anzahl und Zustand der Blutgefäße im Gehirn
dargestellt. Die Hälfte der Gruppe hatte in den vorhergehenden zehn
Jahren an sportlichen Ausdauerübungen für mindestens drei Stunden pro
Woche teilgenommen, während die zweite Hälfte angab, keinen
regelmäßigen Sport und höchstens eineinhalb Wochenstunden aktive
Bewegung zu betreiben.
Sportlich aktive Senioren besitzen weit eher eine intakte
Blutversorgung des Gehirns, die derjenigen von jungen Erwachsenen sehr
ähnelt, so das Ergebnis der Forschung. Alte Sportlerhirne haben
deutlich mehr feine Arterien, die zudem weniger verkrümmt sind. Die
stärker bei alten Nicht-Sportlern anzutreffenden Arterienwindungen
kommen durch altersbedingte Gefäßverlängerungen und weitere
ausgeformte Dehnungskurven zustande. Die deutlichsten Unterschiede
zwischen den beiden Gruppen ergaben sich besonders in Arterienregionen
an der linken Seite sowie in mittleren rechten Regionen des Gehirns.
"Das deckt sich mit der Beobachtung, dass regelmäßiger Sport sämtliche
Alterungsprozesse aufhalten kann und sowohl die körperliche als auch
die geistige Leistungsfähigkeit fördert", betont der Neurologe Klaus
Sackenheim
http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de
im pressetext-Interview. Sport rege die Durchblutung des gesamten
Körpers an, verbessere die Stoffwechselvorgänge und verringere den
Blutdruck, was die Blutgefäße im ganzen Körper jung und elastisch
halte. "Es wird oft vergessen, dass das Gehirn auch ein Teil des
Körpers ist", so der Nervenmediziner. Verbesserte Hirndurchblutung
fördere das Gehirn in allen Funktionen, etwa in Konzentration,
Gedächtnis, Koordination und im Gleichgewichtssinn. "Insgesamt bleibt
damit die Leistungsfähigkeit des Geistes wie auch des Körpers besser
erhalten."
Es ist nie zu spät, um mit Sport zu beginnen. "Auch wenn erst im Alter
mit vermehrter Bewegung begonnen wird, kann dadurch der Verfall der
Hirndurchblutung verzögert oder sogar Verbesserungen erzielt werden.
In welchem Ausmaß das möglich ist, hängt von eventuellen Vorschäden
ab." Die sportliche Aktivität habe sich an der Leistungsfähigkeit und
dem Lebensalter anzupassen. "Ein älterer Mensch benötigt mehr
Erholungszeiten zwischen den Trainingseinheiten und sollte die
Trainingsintensität nur langsam, aber kontinuierlich steigern", so die
Empfehlung des Neurologen. (Ende)
Quelle: Pressetext.de