Heidelberg (pte/18.07.2006/13:40)
- Jährlich sterben allein in Deutschland rund 95.000 Menschen an den
Folgen von koronaren Herzerkrankungen (KHK). Obwohl schon länger bekannt
ist, dass körperliche Aktivität sich positiv auf das Risiko für KHK
auswirkt, war bisher unklar, inwiefern Menschen in verschiedenen
Altersgruppen von diesem Effekt profitieren können. In einer
Fall-Kontroll-Studie konnten Epidemiologen der Universität Heidelberg
http://www.uni-heidelberg.de nun zeigen, dass sogar bei Menschen die
erst im späteren Alter körperlich aktiv werden, signifikante positive
Effekte für die Gesundheit nachweisbar sind. |
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Um zu diesem Ergebnis zu kommen, befragten die Forscher 312 Patienten mit
stabiler, angiographisch nachgewiesener KHK - hauptsächlich Männer im
Alter zwischen 40 und 68 Jahren - sowie 479 herzgesunde Kontrollpersonen
nach ihren körperlichen Aktivitäten in der Freizeit. Dabei sollten die
Beteiligten detailliert angeben, inwiefern sie in der frühen
Erwachsenenphase von 20 bis 39 Jahren, im Alter von 40 bis 49 Jahren und
ab 50 Jahren körperlich tätig waren. Über zehn Prozent der Patienten und
über sechs Prozent der Kontrollpersonen gaben dabei an, ganze Lebensphasen
ohne Bewegung gekannt zu haben.
"Eines der Ergebnisse dieser Studie war, dass Menschen, die ihr ganzes
Leben körperlich aktiv sind, das geringste Risiko für eine koronare
Herzerkrankung aufweisen", erklärt Epidemiologe Dietrich Rothenbacher auf
Nachfrage von pressetext. Im Vergleich zu den inaktiven Studienteilnehmern
war das Risiko, an einer KHK zu erkranken, bei ihnen 60 Prozent niedriger.
"Aber auch bei Menschen, die ihr körperliches Aktivitätenmuster im
späteren Lebensalter ändern, reduziert sich das Risiko erheblich", so
Rothenbacher. Sogar diejenigen, die erst im Alter von 40 Jahren oder
später körperlich aktiv wurden, weisen eine 55 Prozent niedrigere Chance
auf, kardiovaskuläre Probleme zu bekommen.
Darüber hinaus entdeckten die Forscher, dass schon bei einer relativ
geringen körperlichen Tätigkeit ein positiver Effekt für die Gesundheit
nachgewiesen werden kann. "Unsere Schlussfolgerung ist daher: Es ist nie
zu spät, mit körperlicher Bewegung anzufangen", so Rothenbacher
abschließend gegenüber pressetext. (Ende)
Quelle: Pressetext
Nachrichtenagentur |