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Diabetes im Mutterleib
bereits vorprogrammiert
Studie verweist auf
ungesunde Ernährung als Hauptursache
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Berlin (pte/09.11.2006/09:00) - Die Phase des Heranwachsens eines Kindes im
Mutterleib ist ausschlaggebend für die spätere Entwicklung und kann je nach
Verlauf für spätere Herz-Kreislauferkrankungen verantwortlich sein. Einem
Forscherteam des Centers for Cardiovascular Research (CCR)
http://www.ccr.charite.de
an der Charité in Berlin
http://www.charite.de unter der Leitung von Berthold Hocher ist es in
einer Studie gelungen nachzuweisen, dass Insulinresistenz - ein Risikofaktor
für Herzmuskelschwäche und Bluthochdruck - bereits bei Neugeborenen auftritt
und nicht unbedingt im weiteren Lebensverlauf erworben wird.
Im Detail kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass bei einer
Unterernährung der Organismus auf Hochtouren arbeitet und versucht, eine
maximale Verwertung zu erreichen. Dieser Prozess ist jedoch irreversibel und
belastet den Organismus lebenslang. Als negative Folge kann bei späterer,
normaler Ernährung Übergewicht auftreten, da der Körper überproportional gut
verwertet. Der Studie liegt eine 15 Jahre alte Barker-Hypothese zugrunde, die
einen direkten Zusammenhang zwischen geringem Geburtsgewicht und der Neigung
zu Herz-Kreislauferkrankungen auswies. Bei Neugeborenen mit Untergewicht nimmt
demnach das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder
auch Diabetes mellitus Typ 2 erheblich zu. Der Mechanismus des "fetalen
Programmierens" ist hierbei im besonderen Maße verantwortlich, da in der
Entwicklungsphase des Fötus kurze Phasen auftreten, in denen bestimmte
Stoffwechselfunktionen eingestellt werden. Das widerlegt bisherige Theorien,
bei denen davon ausgegangen wurde, dass Insulinresistenz etwa durch falsche
Ernährung und ungesunde Lebensweise im Erwachsenenalter erworben wird.
Insulinresistenz kann vielmehr auch schon im Mutterleib geprägt werden.
Geplant ist, dass zukünftige Forschungen diesen sensiblen Funktionsmechanismus
noch weiter beleuchten. Mit diesem Wissen könnte so unter Umständen im
Krankheitsfall eine "Re-Programmierung" vorgenommen werden. "Dies ist
allerdings noch blanke Zukunftsmusik", so Hocher. Angelehnt an die Kenntnisse
in der Studie wird werdenden Müttern empfohlen, sich bewusster zu ernähren, um
etwaige Folgeerkrankungen im Erwachsenenalter vermeiden zu können. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
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