Los Angeles (pte/08.08.2005/09:15)
- Wissenschafter der University of California
http://www.ucla.edu
haben das Rätsel gelöst, warum manche Menschen im Schlaf einfach
aufhören zu atmen. Sie gehen davon aus, dass ein geballter Verlust von
Gehirnzellen in dem Bereich, der die Atmung kontrolliert, verantwortlich
ist. Dadurch würde eine zentrale Schlaf-Apnoe ausgelöst. Die Forscher
glauben, dass viele derartige Todesfälle bei älteren Menschen
fälschlicherweise als Herzversagen diagnostiziert werden. Die Details
der Studie wurden in Nature Neuroscience
http://www.nature.com/neuro/index.html
veröffentlicht.
Zuvor hatten die Forscher eine Region des Hirnstammes, den so genannten
preBötzinger Complex (preBötC) als für die Atmung bei Säugetieren
entscheidend festgelegt. Sie identifizierten zusätzlich eine kleine
Gruppe von Zellen in diesem Bereich, die für die Ausgabe der Kommandos
verantwortlich ist. Für die aktuelle Studie wurde Ratten eine Substanz
injiziert, die zum Absterben von mehr als der Hälfte dieser Zellen
führte. Anschließend wurden die Atmungsmuster der Tiere überwacht. Als
die Ratten in die REM-Phase des Schlafes gelangten, stoppte die Atmung
völlig. Sie wurden in der Folge geschüttelt, damit sie aufwachten und
begannen wieder zu atmen. Im Laufe der Zeit nahm die Schwere der
Atmungsstörungen zu und sie dehnten sich auch auf andere Schlafphasen
aus. Schließlich traten sie sogar bei wachen Tieren auf.
Ratten verfügen über 600 dieser spezialisierten Zellen. Es wird laut BBC
angenommen, dass es beim Menschen einige Tausend sind, die im Laufe des
Lebens langsam verloren werden. Der leitende Wissenschafter Jack Feldman
erklärte, dass das Gehirn wahrscheinlich einen Verlust von bis zu 60
Prozent der preBötC Zellen ausgleichen kann. Der zunehmende Mangel an
diesen Zellen könne zu einer Unterbrechung der Atmung während des
Schlafes führen. "Es gibt keinen biologischen Grund für den Körper,
diese Zellen über eine durchschnittliche Lebenserwartung hinaus,
aufrechtzuerhalten. Daher regenerieren sie sich im Alter nicht mehr. Ihr
Verlust führt zu einer größeren Anfälligkeit für eine zentrale
Schlaf-Apnoe." Die Forscher gehen davon aus, dass diese Krankheit für
ältere Menschen deren Herz und Lungen bereits geschwächt sind, ein
besonderes Risiko darstellt. Es wird ebenfalls angenommen, dass vor
allem Menschen in späten Stadien von neurodegenerativen Erkrankungen wie
Parkinsons besonders gefährdet sind. Diese Patienten leiden häufig unter
Atmungsschwierigkeiten währen des Schlafes. Ihre Körper erreichen
wahrscheinlich irgendwann einen Punkt, wo sie bei einem Atemstillstand
nicht mehr wach werden können. Die Wissenschafter wollen in einem
nächsten Schritt die Gehirne von Patienten auf Schädigungen des
preBötzinger Complex untersuchen. (Ende)
Quelle: Pressetext
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