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Was
beim Blinzeln im Gehirn geschieht
Teile
des visuellen Systems werden außer Kraft gesetzt
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London (pte/26.07.2005/13:15)
- Wissenschafter des University College London
http://www.ucl.ac.uk
haben nachgewiesen, dass das Gehirn bei jedem Blinzeln Teiles des
visuellen Systems außer Funktion setzt. Sie schreiben in Current Biology,
http://www.current-biology.com
dass das auch der
Fall ist, wenn immer noch Licht ins Auge dringt. Damit könnte erklärt
sein, warum Menschen ihr eigenes Blinzeln nicht wahrnehmen. So entsteht
eine ununterbrochene Sicht der Welt.
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Ein Blinzeln dauert
zwischen 100 und 150 Millisekunden. Der Mensch blinzelt automatisch zehn
bis 15 Mal pro Minute um die Hornhaut zu befeuchten und mit Sauerstoff
zu versorgen. Während eines Blinzelns gibt es keinen visuellen Input und
kein Licht. Wir nehmen jedoch nicht wahr, dass alles für einen winzigen
Augenblick schwarz geworden ist. Das Team untersuchte, warum die
Menschen durch diese winzigen Ausfälle nicht gestört werden.
Für die Studie wurde
laut BBC ein speziell entwickeltes Gerät eingesetzt, um die Auswirkungen
des Blinzelns auf das Gehirn zu erforschen. Das mit Glasfaserkabel
ausgestattete Gerät, wurde im Mund von Freiwilligen platziert, die
lichtundurchlässige Brillen trugen und in einem fMRI-Scanner lagen.
Durch den Gaumen erhellten die optischen Fasern die Augäpfel mit einem
hellen Licht. Dadurch begann der Kopf rot zu leuchten. Das bedeutete,
dass das auf die Retina fallende Licht gleich blieb, auch wenn die
Teilnehmer blinzelten. In der Folge konnten die Forscher die
Auswirkungen des Blinzelns auf die Gehirnaktivität unabhängig vom
Schließen des Augenglids auf den Lichteinfall messen.
Es zeigte sich, dass das Blinzeln die Gehirnaktivität im visuellen
Kortex und anderen Regionen des Gehirns wie dem parietalen und dem
präfrontalen Kortex unterdrückte. Diese Bereiche werden normalerweise
aktiviert, wenn Menschen beginnen visuelle Ereignisse oder Objekte in
der Außenwelt wahrzunehmen. Die leitende Wissenschafterin Davina Bristow
erklärte, dass wir unmittelbar wahrnähmen, wenn die Außenwelt plötzlich
dunkel würde. Das wäre vor allem dann der Fall, wenn das alle Paar
Sekunden geschähe. "Es ist uns kaum bewusst, dass wir blinzeln, obwohl
es dabei zu einer ähnlichen Reduktion der Lichtmenge kommt. So wird uns
eine ununterbrochene Sicht auf die Welt ermöglicht."
(Ende)
Quelle: Pressetext
Nachrichtenagentur GmbH |
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