Köln, 1. Februar 2006.- Jedes sechste deutsche
Kind plagt sich mit Heuschnupfen, Tendenz steigend. Obwohl es keine
Empfehlungen oder Maßnahmen gibt, die diese Krankheit mit absoluter Sicherheit
verhindern, wissen viele Eltern nicht, dass man einer Pollenallergie schon ab
den ersten Lebensmonaten vorbeugen kann. Zwar kann die Veranlagung zu einer
Allergie vererbt werden, dennoch ist Heuschnupfen nicht angeboren und
entwickelt sich erst durch mehrmaligen Kontakt mit den Allergenen. Somit ist
es möglich, dass die Kinder allergischer Eltern gesund bleiben. Unterstützend
wirken dabei die richtige Ernährung und der Schutz vor Allergie auslösenden
Umwelteinflüssen sowie psychischen Belastungen.
Allergiearme Kost von Geburt an
„Eine Allergikerkarriere kann schon im
Säuglingsalter beginnen“, erklärt Dr. med. Martina Waitz, Ärztin und
Chefredakteurin des unabhängigen Gesundheitsportals Onmeda. Als hilfreiches
Mittel zur Vorbeugung hat sich insbesondere das Stillen herausgestellt. Babys
sollten in den ersten sechs Monaten voll gestillt und bis zum Ende des ersten
Lebensjahres abgestillt werden. Zudem ist es ratsam, Kinder in den ersten
Monaten nach der Geburt ohne typische Allergieauslöser zu ernähren. Dazu
gehören beispielsweise Hühnerei, Fisch, Kuhmilch, Sojaprodukte, Nüsse,
Südfrüchte oder glutenhaltige Getreide wie Weizen. Empfehlenswert als Beikost
sind hingegen Kartoffeln, Möhren, Äpfel, Birnen, Reis und Hirse.
Kontakt mit Allergenen meiden
Schaltzentrale für die Pollenabwehr ist das
Immunsystem. Daher ist es wichtig, die natürlichen Abwehrkräfte von Kindern zu
stärken, indem etwa übertriebene Hygiene vermieden wird. Keimfreie Spielsachen
und hoch desinfizierte Haushalte fordern und trainieren das System nicht.
Darüber hinaus werden Umwelteinflüsse wie Zigarettenrauch und Luftschadstoffe
für eine Allergieentwicklung verantwortlich gemacht. Da eine Pollenallergie
eine Entzündung der Atemwege darstellt, müssen Kinder unbedingt vor reizenden
Gasen geschützt werden: Farben, Lacke, Reinigungsmittel oder Autoabgase dürfen
nicht in ihrer Nähe ausdünsten. Vor allem ist aber das Rauchen in Gegenwart
von Kindern tabu. Allergene sind außerdem Tierhaare, Hausstaubmilben und
Schimmelpilze. „Alle Präventions-Empfehlungen gelten übrigens nicht nur für
Heuschnupfen, sondern ebenso für Asthma und Neurodermitis“, so Dr. med. Waitz.
Überlastete Kinderseele als
Allergieauslöser?
Natürlich kann man Kinder nur bedingt vor
Ängsten oder Ärger schützen, aber Stressreduktion kann einen Allergieausbruch
möglicherweise verhindern: Eine Annahme von Medizinern basiert darauf, dass
eine allergische Reaktion durch ein zeitgleiches Auftreten von stofflichem
Auslöser in Verbindung mit einer seelischen Überlastungsreaktion hervorgerufen
werden kann. Merkt sich das Immunsystem in dieser Situation sowohl die
stofflichen als auch psychischen Ursachen, könnte man erklären, warum Angst
oder Stress ebenfalls körperliche Symptome, also eine Allergie, verursachen.
Obwohl der Zusammenhang von Allergie und Psyche heute noch nicht
wissenschaftlich nachgewiesen ist, so sind sie jedoch nicht losgelöst
voneinander zu betrachten.
Quelle: Onmeda-Pressedienst
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