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Hightech-Medizin hilft
oft nicht
Organversagen als natürlicher Heilungsprozess
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London (pte, 26. Nov 2004 15:50) -
Hightech-Medizin ist offensichtlich nicht in der Lage die
Überlebenschance bei Multiorganversagen tatsächlich zu erhöhen.
Mediziner des University College London
http://www.ucl.ac.uk
sind zu dem interessanten Forschungsergebnis gekommen als sie die
Verletzungen bei der Schlacht von Waterloo analysiert haben. Demnach
haben sich die Überlebenschancen seit 1815 kaum verändert.
Bei der Schlacht von Waterloo waren weder Antibiotika noch
Bluttransfusionen oder lebenserhaltende Maschinen vorhanden. Dennoch
haben sich die meisten schwer verwundeten Soldaten von den
lebensgefährlichen Verletzungen erholt, berichtet der Mediziner Mervyn
Singer bei einem Vortrag. Skeptiker der Hightech-Medizin kritisieren
schon seit längerem die Praxis der gängigen Methoden. Eine Vielzahl der
Schwerverletzten hat überlebt, weil es eine Fähigkeit des menschlichen
Körpers zur Selbstheilung in Extremsituationen gebe. Diese werde
allerdings vielfach unterschätzt, meint der Mediziner. Es sei auch nicht
gelungen die Sterberate bei Blutvergiftungen zu senken.
Für den Forscher gehen viele der gängigen Methoden in die falsche
Richtung, da sie auf den natürlichen Heilungsprozess negativ wirken, ihm
sogar schaden. "Die Auswirkungen auf Immunantwort, Hormonhaushalt und
Stoffwechsel sind oft im Ganzen nicht einschätzbar", so Singer. Es sei
notwendig in der Behandlung strategischer vorzugehen und diese auf die
natürliche Antwort des Körpers auf Blutvergiftungen oder andere
gefährliche Krankheiten abzustimmen.
Der Mediziner ist der Ansicht, dass ein gleichzeitiger Ausfall mehrerer
Organe nach einer Blutvergiftung möglicherweise der letzte Versuch des
Körpers ist, einen kritischen Zustand zu überleben. Das sei mit dem
Winterschlaf eines Tieres zu vergleichen, bei dem verschiedene Organe
einfach ausgeschaltet werden. Diese Tatsache wird dadurch untermauert,
dass die Organe bei Genesung wieder beginnen normal zu arbeiten. Weiter
Studien in diese Richtung sollen folgen. Der Mediziner nimmt an, dass
das Hormon Leptin eine Schlüsselrolle dabei spielt. Dieses reguliert
Hunger und Stoffwechsel. Möglicherweise könnte dieses Hormon einen
Therapieansatz bei multiplem Organversagen spielen. (Ende)
Quelle: Pressetext Nachrichtenagentur |
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