Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Erkältung: Wie man sie vermeidet
– was wirklich hilft


fzm - Alte Hausmittel helfen bei Erkältungen noch immer am besten. Die Wirkung von Dampfinhalation oder der Ratschlag "viel Trinken" wurden mittlerweile durch wissenschaftliche Studien belegt. Vitamin C dagegen kann weder einer Erkältung vorbeugen noch die Krankheitsdauer verkürzen. Nützlich ist es allenfalls für Menschen, die körperlich hart und bei kaltem Wetter im Freien arbeiten müssen, schreibt Dr. Jan Padberg von der Lungenklinik Heckeshorn in Berlin in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006). In einem Fortbildungsartikel für Mediziner fasst der Experte den derzeitigen Kenntnisstand zu einer der häufigsten Erkrankungen zusammen. Vier von fünf Menschen sind einmal im Jahr "erkältet".

Viele nehmen dann Medikamente gegen Erkältungskrankheiten ein. In Deutschland sind dies häufig Naturheilmittel mit Echinacea. Die Bewertung von Padberg ist zurückhaltend. Es gebe erhebliche Unterschiede zwischen den angebotenen Mitteln. Am ehesten wirksam seien Präparate, die aus den oberirdischen Anteilen von Echinacea purpurea hergestellt werden. Voraussetzung ist, dass sie frühzeitig eingenommen würden. Mögliche Nebenwirkung sind mögliche allergische Hautreaktionen.

Ob die Einnahme von probiotischen Bakterien die Erkältung im Winter verhindert? "Bei inkonsistenter Datenlage zeigen einzelne Studien eine prophylaktische Wirkung", resümiert der Mediziner. Voraussetzung hier: Die Mittel müssen regelmäßig über drei Monate eingenommen werden. Und eine Garantie gegen den Schnupfen gibt es auch dann nicht. Bei Husten empfiehlt Padberg die Inhalation mit Salzwasser (hypertone Kochsalzlösung), um den Schleim zu lösen. Codein-haltiger Hustensaft sei dagegen nur eingeschränkt wirksam und werde auch von US-Medizinern nicht mehr empfohlen. Bei verstopfter Nase spreche nichts gegen die einmalige Anwendung von abschwellenden Nasensprays, bei Kopf- und Gliederschmerzen helfen am besten nicht-steroidale Antiphlogistika, wie Acetylsalicylsäure und die verwandten Substanzen von den Ärzten genannt werden.

Im Übrigen bleibt der Rat, abzuwarten, bis die Erkältung vorüber geht. Antibiotika verkürzen diese Zeit nicht. Ihnen erteilt Dr. Padberg eine klare Absage. Der Grund ist einfach: 97 Prozent aller Erkältungen werden durch Viren ausgelöst. Ärzte sollten Antibiotika frühestens nach drei Tagen hohen Fiebers oder nach sieben bis zehn Tagen mit zunehmendem eindeutig eitrigem Auswurf geben. Ausnahmen sind schwer kranke Bronchitiker und Menschen mit deutlicher Abwehrschwäche. Sie müssen vor einer Superinfektion geschützt werden.

Die "gewöhnliche" Erkältung darf nicht mit der "echten" Grippe (Influenza) verwechselt werden. Der nicht nur von Ärzten häufig gebrauchte Begriff "grippaler Infekt" für gewöhnliche Erkältungen ist nach Ansicht Padbergs unglücklich und sollte nicht mehr verwendet werden.

Die Influenza ist in diesem Zusammenhang die einzige Krankheit, vor der man sich durch Impfung schützen kann. Derzeit, in den Monaten Oktober und November, ist der geeignete Zeitpunkt. Empfohlen wird die Impfung allen Menschen über 60 Jahren sowie Menschen, die wegen chronischer Erkrankungen besonders gefährdet sind oder beruflich häufig Kontakt zu Infizierten haben.

Wie man sich vor einer gewöhnlichen Erkältung schützt? Einem Erkälteten zur Begrüßung nicht die Hand zu reichen, könnte ein guter Rat sein. Denn Rhinoviren, die häufigsten Überträger, werden, so Dr. Padberg, häufig durch Handkontakt übertragen. Sich die Hand beim Husten vor den Mund zu halten, mag die Übertragung auf die eine Weise verhindern, eröffnet den Viren jedoch gleichzeitig einen anderen Weg.

J. Padberg, T. Bauer:
Erkältungskrankheiten
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2006; 131 (42): S. 2341-2349