Deutschland. Zwei Drittel aller
Parkinson-Kranken (69 Prozent) scheinen darunter zu leiden, dass sich ihre
Krankheitssymptome teilweise schon unter leichtem Stress verstärken. Zu
dieser Feststellung gelangen M. Macht und H. Ellgring in einer
schriftlichen Befragung, an der sich 3.075 Parkinson-Betroffene beteiligt
hatten. Die Autoren schrieben rund 9.140 Mitglieder der Deutschen
Parkinson Vereinigung an und erzielten einen Rücklauf von rund 35 Prozent.
60 Prozent der Antwortenden waren Männer, 40 Prozent Frauen
(Durchschnittsalter des Gesamtkollektivs: 68 Jahre).
Weitere wichtige Erkenntnisse der
Studie lauteten:
Ø
Mehr als die Hälfte der männlichen
Parkinson-Patienten (57 Prozent) hat sexuelle Probleme, die mit dem
Grundleiden zusammenhängen. Bei den Frauen sind es nur 22 Prozent.
Ø
Ein Drittel aller
Parkinson-Betroffenen leidet unter Schlafstörungen (Frauen: 35 Prozent,
Männer: 29 Prozent), unter Kommunikationsstörungen (Frauen: 21 Prozent,
Männer: 32 Prozent) und dem Angewiesensein auf die Hilfe anderer (Frauen:
41 Prozent, Männer: 36 Prozent).
Ø
Fast jeder vierte Parkinson-Patient
berichtet über depressive Symptome (Frauen: 23 Prozent, Männer: 18
Prozent).
Ø
Weniger Parkinson-Kranke als erwartet
beschreiben Angstzustände (Frauen: 22 Prozent, Männer: 13 Prozent) oder
eine Verschlechterung ihrer Beziehungen zum Partner oder anderen Menschen
(Frauen: 12 Prozent, Männer: 13 Prozent).
Ø
Mehr als die Hälfte der
Befragungsteilnehmer scheint mit der Erkrankung zurecht zu kommen und
andere Menschen darüber zu informieren.
Ø
Immerhin 40 Prozent der Antwortenden
können ihr Leben trotz der Parkinson-Krankheit weiter genießen.
In ihrem Kommentar dieser Ergebnisse
räumen die Autoren ein, dass die Auswahl der Befragungsteilnehmer
möglicherweise nicht repräsentativ ist. Denn es handelt sich durchweg um
Mitglieder einer Selbsthilfevereinigung, also um Personen, die sich eher
aktiv mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen. Es kommt hinzu, dass offen
bleibt, ob bei allen Teilnehmern tatsächlich eine klassische
Parkinson-Erkrankung vorliegt. Den überraschend hohen Anteil männlicher
Parkinson-Betroffener mit sexuellen Problemen können sich die Autoren
zumindest teilweise erklären: Die männlichen Teilnehmer der Studie lebten
weitaus seltener allein (6 Prozent) als die weiblichen (36 Prozent).
M. Macht u. a.:
Patterns of psychological problems in Parkinson´s disease. Acta Neurol.
Scand. 2005 (111) 95-101 |