Deutschland. Metaanalysen belegen, dass Patienten mit Schizophrenie davon
profitieren, wenn sie ergänzend zur medikamentösen Behandlung auch
Psychotherapie erhalten. Deren Hauptziel ist es, den Betroffenen
Strategien zur Bewältigung ihrer Erkrankung zu vermitteln und damit zur
seelischen Stabilisierung beizutragen.
Wie S. Klingenberg auf der 2. Informationsbörse Schizophrenie erläuterte,
haben sich vor allem Interventionen der kognitiven Verhaltenstherapie
bewährt. Diese orientieren sich am Vulnerabilität-Stress-Modell
schizophrener Psychosen. Danach entstehen schizophrene Erkrankungen, wenn
Menschen mit einer entsprechenden Verletzlichkeit übermäßigen sozialen
Belastungen ausgesetzt sind. In der Psychotherapie geht es zunächst darum,
mit dem Patienten ein gemeinsames Verständnis seiner Probleme zu
erarbeiten. Anschließend wird trainiert, drohende Rückfälle rechtzeitig zu
erkennen und mit geeigneten Strategien zu bewältigen. Außerdem sind
fortbestehende Symptome, die Akzeptanz der Medikamente, Entwicklung und
Unterstützung von Fähigkeiten des Patienten sowie eine Förderung seiner
Lebensqualität wichtige Themen der Psychotherapie.
Klingenberg betonte, wie entscheidend eine aktive Mitarbeit des Patienten
ist, die der Therapeut durch eine aktive, zugewandte Haltung unterstützt.
Da die Angehörigen von der Erkrankung mitbetroffen sind, sollten sie in
die Psychotherapie einbezogen werden. Angehörige benötigen besonders
Informationen über das Krankheitsbild und Anleitung im Umgang mit Krisen
und Rückfällen. Außerdem sollten sie Gelegenheit erhalten, ihre
Betroffenheit zu thematisieren und mit Gleichbetroffenen zu reflektieren.
Nicht zuletzt lassen sich im Rahmen einer Psychotherapie gängige
Vorurteile zur Schizophrenie ausräumen. Beispiele sind folgende Annahmen:
Der Patient hat keinen Einfluss auf seine Krankheit. Die Eltern sind
schuld an der Erkrankung. Die Beschwerden werden von allein besser.
Nach einem Beitrag auf
der 2. Informationsbörse Schizophrenie am 22.10.2003 in Düsseldorf |