USA. Nach wie vor wird die Migräne zu selten als solche erkannt. Selbst
erfahrene Ärzte verwechseln sie manchmal mit einem
„Nebenhöhlenkopfschmerz“. Dabei scheinen schon drei Fragen auszureichen,
um relativ treffsicher eine Migräne zu identifizieren. Zu diesem Schluss
gelangen R. K. Cady und Kollegen, nachdem sie 3.014 Migräne-Kranke
lediglich drei Fragen beantworten ließen. Auf diese Weise konnten sie bei
drei Viertel der Patienten (77 Prozent) korrekt eine Migräne
diagnostizieren.
Die drei Fragen
lauteten: 1. Leiden Sie unter wiederkehrenden Kopfschmerzen, die ihre
Arbeit, ihr Familienleben oder ihre sozialen Aufgaben beeinträchtigen? 2.
Halten Ihre Kopfschmerzen mindestens vier Stunden an? 3. Hatten Sie
während der letzten sechs Monate neue oder verschiedene Formen des
Kopfschmerzes? Sofern die Teilnehmer die beiden ersten Fragen mit „ja“ und
die letzte mit „nein“ beantworteten, galt dies als Hinweis auf eine
Migräne.
Die meisten Treffer
(78 Prozent) landete der Fragebogen bei Patienten, die gemäß den Kriterien
der International Headache Society unter Migräne litten (n = 2.394). Bei
Patienten, die aufgrund des klinischen Eindrucks migränekrank waren (n =
548), kam der Fragebogen in 74 Prozent der Fälle zum gleichen Ergebnis.
Auch bei Patienten, die mit wiederkehrenden und stark behindernden
Kopfschmerzen zu kämpfen hatten (n = 72), stellte der Fragebogen bei 68
Prozent der Betroffenen die Diagnose „Migräne“.
Angesichts der hohen
Trefferquote und der leichten Anwendbarkeit eignet sich der Kurzfragebogen
als Praxishilfe. Er erleichtert es unter Zeitmangel arbeitenden Ärzten,
bei Kopfschmerzpatienten relativ rasch und einfach einen Migräneverdacht
zu erhärten.
R. K.
Cady u. a.: Simple and efficient recognition of migraine with 3-question
headache screen. Headache 2004 (44) 323-327 |