Frankreich/Italien. Seit über 20 Jahren ist bekannt, dass Videospiele bei
Epilepsie-Kranken Anfälle auslösen können. Mittlerweile haben mehrere
Studien untersucht, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Aus den
Ergebnissen ziehen M. Bureau und Mitarbeiter nützliche Schlussfolgerungen
für die Praxis. Danach kann man den meist jugendlichen Epilepsie-Patienten
folgende Empfehlungen für den Umgang mit Videospielen geben:
(1)
Benutze möglichst einen
100-Hz-Bildschirm, da dieser seltener Anfälle auslöst als Bildschirme mit
niedrigerer Frequenz (50 Hz).
(2)
Halte zum Bildschirm einen
Mindestabstand von zwei Metern.
(3)
Bedenke, dass Videospiele
häufiger als normale Fernsehsendungen Anfälle auslösen können, weil sie
mitunter mehrere Risikofaktoren gleichzeitig aktivieren: die mit dem
Spielen verbundenen kognitiven und motorischen Herausforderungen sowie die
damit einhergehenden Gefühle (Angst, Erregung), Schlafentzug und
Müdigkeit. Schließlich braucht man sich nicht zu wundern, wenn sich bei
stundenlangem Spielen Anfälle auch rein zufällig gerade in diesem Zeitraum
ereignen.
(4)
Vermeide Videospiele, die sich
durch geometrische Muster, insbesondere Streifen, sowie bestimmte Farben
(vor allem einen Wechsel zwischen rot und blau) auszeichnen.
Wie die Autoren anmerken,
berücksichtigen bereits zahlreiche Videospiele einige der genannten
Aspekte. Dies hat das Problem „Anfallsauslösung durch Videospiele“ schon
deutlich entschärft.
M.
Bureau u. a.: Epilepsy and videogames. Epilepsia 2004 (45, Suppl. 1) 24-26 |