Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Gegen die Atemnot antrainieren (COPD)


fzm - Physiotherapeuten lassen bisher vor allem Patienten, die an Erkrankungen des Bewegungssystems leiden, an Geräten trainieren. Dass auch Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) von einer Trainingstherapie profitieren können, ist dagegen für Laien eine eher ungewohnte Vorstellung. Wurden diese Patienten bis vor wenigen Jahren häufig nur mit Ruhe, Schonung und Medikamenten behandelt, stehen heute für viele Lungenpatienten auch Kraft- und Ausdauertraining auf dem Therapieplan. Welche Vorteile der aktive Umgang mit der Krankheit für die COPD-Patienten bringt, legt der Physiotherapeut und Dozent Geert Jeuring in einem Übersichtsartikel in der Fachzeitschrift "physiopraxis" dar (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2005).

Lange Zeit beschränkte sich die Aufgabe des Physiotherapeuten bei der Behandlung der COPD auf die so genannte Atemtherapie: Dem Patienten wird dabei gezeigt, wie er Sekret besser abhusten kann, und spezielle Übungen sollen helfen, den Luftfluss durch die chronisch verengten Atemwege zu verbessern. "Die Atemtherapie hat einen hohen Stellenwert bei der Behandlung der COPD", betont Geert Jeuring, der sich auf die Therapie der chronischen Lungenerkrankung spezialisiert hat. Es habe sich jedoch gezeigt, dass sie das Fortschreiten der Krankheit nicht bremsen und das Alltagsleben der Patienten nicht ausreichend normalisieren könne.

Während die Atemtherapie sich direkt mit dem erkrankten Organ beschäftigt, richten die Physiotherapeuten ihr Augenmerk heute verstärkt auch auf die Muskeln des Patienten - ein an sich gesundes Gewebe, das aber infolge der Lungenerkrankung stark vernachlässigt wird. Mithilfe von Kraft- und Ausdauertraining greifen die Therapeuten direkt in den COPD-typischen Teufelskreis ein, der mit Atemnot und Angst vor Anstrengung beginnt und über fehlende Muskelbeanspruchung und Muskelabbau immer tiefer in Inaktivitiät und soziale Isolation führt.

Mit einem kombinierten Ausdauer- und Krafttraining lassen sich die Folgen der COPD offenbar wirksam bekämpfen: Jeuring verweist auf Studien, denen zufolge das Training die Zahl der akuten Krankheitsschübe verringert, die Lungenfunktion verbessert und die Lebensqualität der Betroffenen steigert. "Patienten, die regelmäßig an der Trainingstherapie teilnehmen, gehen gestärkt in ihren Alltag", hat der in Salzkotten bei Paderborn arbeitende Therapeut beobachtet. Bei der Behandlung der COPD dürften Ausdauer- und Krafttraining daher auf keinen Fall fehlen.

Geert Jeuring:
Krafttraining bei obstruktiver Lungenerkrankung
Physiopraxis 11-12/05, S. 20