Lissabon (pte/09.11.2006/10:00) - Starkes
Rauchen scheint die Chancen eines Embryos zu verringern sich erfolgreich
in der Gebärmutter einzubetten. Fruchtbarkeitsexperten aus Portugal und
Spanien untersuchten die Schwangerschaftsraten bei Frauen, für deren
künstliche Befruchtung gespendete Eizellen verwendet wurden. Es zeigte
sich, dass 52,2 Prozent der leichten Raucherinnen rasch schwanger wurden.
Bei den starken Raucherinnen waren es nur 34,1 Prozent. Das Team um Sérgio
Soares geht davon aus, dass Rauchen die Gebärmutter weniger aufnahmebereit
macht. Die Ergebnisse der Studie wurden online in dem Fachmagazin Human
Reproduction
http://humrep.oxfordjournals.org veröffentlicht.
Soares erklärte, dass diese Ergebnisse darauf hindeuteten, dass das
Rauchen auch bei fremden Eizellen eine negative Auswirkung auf die
Empfängnisbereitschaft des Uterus hat. Für die Studie wurden weniger als
zehn Zigaretten am Tag als leichtes Rauchen definiert. Obwohl die Anzahl
der starken Raucherinnen, die schwanger wurden geringer war, gab es eine
viel höhere Anzahl von Mehrfachschwangerschaften. 60 Prozent der starken
Raucherinnen erwarteten Zwillinge. Bei den leichten Raucherinnen waren es
nur 31 Prozent. Laut Soares sei es nicht geklärt, ob es sich bei diesem
Phänomen nur um Eigenheit dieser Studie handle. Denkbar sei, dass die
Bestandteile der Zigaretten die Gebärmutter bei unterschiedlichen Frauen
auch unterschiedlich beeinflussen und so die Einpflanzung entweder
förderten oder behinderten.
"Es kann sein, dass starkes Rauchen bei manchen Frauen die Stabilität der
Zellen der Innenseite der Gebärmutter stört oder eine Reaktion beim Embryo
selbst auslöst. Der Wissenschaftler betonte, dass starken Raucherinnen
gesagt werden sollte, dass sie bei einer künstlichen Befruchtung eine
geringere Chance haben schwanger zu werden. Zusätzlich sollte auf die
weiteren Risiken hingewiesen werden. "Mehrfachgeburten sind für Mütter und
Kinder gefährlicher."
Simon Fishel, Experte für künstliche Befruchtung und Direktor der Centres
for Assisted Reproduction
http://www.carefertilityweb.co.uk betonte, dass Zigaretten Tausende
Giftstoffe enthielten, die potenziell die sensible Balance zwischen einem
Embryo und seiner Mutter stören können. Zum Zeitpunkt der Einnistung käme
es zu einer Vielzahl von Veränderungen in der Sekretion der Gebärmutter.
Der Wissenschafter sprach sich gegenüber der BBC dafür aus, dass jede
Frau, die eine Schwangerschaft plant aufhören sollte zu rauchen und sich
auch nicht in Raucherzonen aufhalten sollte. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland
|